FAZ zu Antisemitismus
Man kann Zweifel haben, wer die Urheber sind
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) berichtete am 21. Mai von Protesten gegen Israels Angriffe auf den Gazastreifen, an denen in den letzten Wochen 25.000 Menschen in Deutschland teilnahmen.
Zum Mythos, dass fortschrittliche Kräfte dabei antisemitische Aktionen gestartet hätten, heißt es da: „Jüngst forderten Innenpolitiker von CDU, SPD, FDP und Grünen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf, angesichts der jüngsten (antisemitischen, der Autor) Ausschreitungen ein Verbot der Hamas, der ‚Volksfront für die Befreiung Palästinas‘ (PFLP) und ihrer Tarnvereine zu prüfen. (…) Man kann Zweifel daran haben, ob die Hamas, die PFLP oder die BDS-Bewegung, die für einen Israel-Boykott eintritt, tatsächlich dahinterstecken. Denn diese Organisationen haben ein Interesse daran, innerhalb der deutschen Bevölkerung Sympathien für die Anliegen der Palästinenser zu wecken, was durch die Ausschreitungen konterkariert wird. Die Gruppen, die über ganz Deutschland verteilt auf die Straße gingen, waren sehr heterogen. (…) Zahlreiche Demonstranten schwenkten türkische Fahnen … .“ Aus dem sogenannten linksextremen Milieu „war aber keine nennenswerte Zahl an Personen ... vertreten“.
„Die jüngsten Ausschreitungen und die Reaktionen darauf lassen vermuten, dass dann zwei Fragen noch weiter in den Mittelpunkt der Debatte rücken werden: Zum einen die Frage, wie sich Israel-Kritik und Antisemitismus voneinander abgrenzen lassen. Und zum anderen die Frage, inwiefern zwischen antisemitischen Einstellungen und antisemitischen Taten unterschieden wird. Letztere sind 2020 nochmals deutlich um fast 16 Prozent angestiegen. 95 Prozent davon wurden als ‚rechts motiviert‘ (also deutsch-faschistisch, der Autor) eingestuft. (…) Dagegen anzugehen müsste somit auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein.“
Sicherlich ist zu dem Artikel einiges kritisch anzumerken, so die Gleichsetzung von PFLP und der ultrareaktionär-faschistoiden Hamas. Aber eindeutig ist: Der verurteilenswerte Antisemitismus auf den Straßen geht nicht von fortschrittlichen oder revolutionären Kräften aus. Sie verurteilen jede Art des Rassismus und des Antisemitismus.