Corona-Schnelltests
Der Kapitalismus macht alles zur Ware
Das Bundesgesundheitsministerium wiegelt ab: Man könne die "korrekte Leistungserbringung" von Corona-Teststellen auch noch im Nachgang kontrollieren, die Daten müssten bis Ende 2024 aufbewahrt werden.
Für diese nachträglichen Kontrollen sei aber nicht er zuständig, so Gesundheitsminister Jens Spahn. Sondern die Kassenärztlichen Vereinigungen.
Ein neues Armutszeugnis für das Krisenmanagement der Bundesregierung. Wie Pilze sind die Testzentren aus dem Boden geschossen. Viele Betreiber kommen nicht aus dem Gesundheitswesen. Der Bund überweist den Testzentren 18 Euro pro durchgeführtem Antigenschnelltest. Laut der Recherche müssen Testzentren weder Belege über den Kauf der Antigentests einreichen, noch genaue Angaben zu den getesteten Personen machen. Die bloße Übermittlung der Zahlen reicht aus, um das Geld zu erhalten. Man könnte also auch seinen Rhododendron testen und dafür 18 Euro kassieren.
Dabei vermelden Testzentren teilweise wohl systematisch deutlich mehr Testungen als tatsächlich stattgefunden haben. Laut des Berichts wurden beispielsweise beim Anbieter Medican von Reportern 80 Bürgertests an einem Tag und Standort gezählt. Ans Ministerium gemeldet wurden 977. Die Aufbewahrung von personenbezogenen Daten müsste man halt ordentlich machen, die Datenschutzbestimmungen beachtend. Das ist den Behörden zuviel Aufwand.
Nach dem Maskenskandal jetzt also der Testskandal. Während die Massen unter der Pandemie leiden, gibt es keinen Bereich, wo sich nicht skrupellose Geschäftemacher - im Falle der Masken hochrangige Politiker und Abgeordnete - auf Kosten der Allgemeinheit bereichern. Mit dem Begriff "Skandal" sind die Vorgänge aber nicht richtig beschrieben. Denn es ist staatsmonopolistischer Kapitalismus, wie er leibt und lebt. Tatsächlich werden ja nicht nur mit Masken und Tests Geschäfte gemacht, sondern die gesamte Gesundheitsversorgung wird zur Ware degradiert. Krankenhäuser werden zu DAX-Konzernen, was zählt, ist nicht der Mensch, sondern der Profit pro Operation und "Beatmungsfall".
Gesundheitsversorgung ist ein elementares Grundbedürfnis der Menschen. Im echten Sozialismus unter der Diktatur des Proletariats würden Ärzte, Kliniken, Testzentren etc. den Menschen die gesundheitlichen Dienstleistungen auf höchstem Niveau kostenlos anbieten. Aufklärung, Forschung und Vorbeugung stünden an erster Stelle. Lückenlose Buchführung und Kontrolle sind selbstverständlich. Wer versuchen wird, sich auf Kosten der Massen zu bereichern, wird zur Rechenschaft gezogen.