Conti in Karben
Teilerfolg akzeptieren oder um jeden Arbeitsplatz weiterkämpfen?
Nach der Ablehnung des zwischen Continental und IG Metall Frankfurt ausgehandelten Sozialplan durch die Gewerkschaftsbasis steht jetzt die Abstimmung der Mitglieder über die neue Einigung an.
Darin musste das Management neue Zugeständnisse an die Kampfbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen machen: Kündigungsschutz bis Ende 2022, zusätzlicher Härtefond von einer Million Euro, sowie verbesserte Abfindungsregelung. Der im Sozialplan vereinbarte Stellenabbau und damit der Verlust der Arbeitsplätze soll jedoch bleiben. Conti sicherte lediglich zu: „Verlängerung eines Teilbetriebs mit etwa 150 Beschäftigten bis Ende 2025, sowie der langfristige Erhalt von Engineering Service mit knapp 200 Leuten“ . Das bedeutet, dass auch die knapp 300 Leiharbeiter und befristet Beschäftigten entlassen werden sollen.
In drei Mitgliederversammlungen soll sich die IG-Metall-Basis zur neuen Vereinbarung positionieren. Es wird deshalb spannend, wie sich diese entscheiden wird. Bleibt sie bei ihrer Kritik und ihrem Kampf gegen die Conti-Pläne zur Werksschließung in Karben von ursprünglich 1100 Jobs und weltweit von 30.000? Schließlich haben die Kolleginnen und Kollegen mit ihrem 24-Stunden-Warnstreik und der Vorbereitung eines unbefristeten Streiks (der am 22.4. im Zuge der Eckpunkte-Einigung gestoppt wurde) ihre Kampfkraft eindrücklich demonstriert. Die Solidarität und Unterstützung in der IG Metall und der MLPD wäre ihnen sicher!
Oder geben sich die IG Metaller mit den bisher erreichten Verbesserungen zufrieden? Aber wie sagte der IG-Metall-Sekretär Michael Erhardt? »Das letzte Wort hat immer die Belegschaft.«