Leserbrief

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"Antilopen-Gang" tut links, ist aber überheblich und massenfeindlich

Zum Artikel zur Antilopen-Gang vom 7. Mai ("Über die Kunstfreiheit") erreichte die Redaktion der folgende Leserbrief (Auszüge):

Ich habe den Artikel zur Antilopen Gang auf RF-News gelesen. Ich finde das Lied von Danger Dan auch sehr gut und habe es eine Zeit lang relativ oft gehört. Aber ich finde, dass man sich noch näher mit dieser Gruppe beschäftigen sollte, als ihr es macht. Auch die Frage, wieso die so viel Aufmerksamkeit bekommen, finde ich gut. Dazu muss man sagen, dass sie auch von verschiedenen „Szenegrößen“ unterstützt wurden.

 

So sind sie zum Beispiel bei den "Toten Hosen" unter Vertrag und schon für diese als Vorband aufgetreten. Für die Bewertung der Gruppe finde ich besonders ein Interview in Neues Deutschland (https://www.neues-deutschland.de/artikel/951837.punk-hat-viele-widerspruechliche-inhalte.html) von 2014 interessant. ...

 

Nur ihre "antideutsche" Haltung zu kritisieren, finde ich an sich zu wenig. Ich halte sie auch für überheblich und massenfeindlich. Besonders der Abschnitt, in dem sie sich zu Stuttgart 21 und den damit verbunden Gegenprotesten äußern, stößt mir dabei besonders auf. Ich war selbst bei den Protesten dabei und saß vor den Wasserwerfern am schwarzen Donnerstag.

 

„Panik Panzer: Stuttgart 21 ist ein sehr notwendiges Projekt. Wir hatten mal einen Auftritt in Baden-Württemberg, waren an diesem schrecklichen Kopfbahnhof, der so scheiße aufgebaut ist, dass wir halt knallhart unseren Anschlusszug verpasst haben und zu spät zum Soundcheck gekommen sind. Da wurde mir klar, dass ein moderner Bahnhof dieser Stadt gut tun würde. Da muss ich mal eine Lanze brechen für Stuttgart.“ Allein dieses Zitat zeigt, wie ignorant und überheblich sie auftreten. ...

 

In anderen Interviews reden sie von Revolution, aber sie stellen sich in diesem Interview offen auf die Seite der Konzerne, die dafür Bauaufträge in Milliardenhöhe bekommen, bezahlt von den Steuergeldern.

 

Die Forderung der Blockupy-Bewegung setzten sie gleich mit denen der NPD, ohne auch nur daran zu denken, dass die NPD diese Forderung aus demagogischen Gründen verwendet und fantasieren da noch einen "Antisemitismus" herbei.

 

Schlussendlich denke ich, dass diese Band so gepuscht wird, weil sie zwar von "Revolution" und "links sein" redet, aber im Endeffekt zum Erhalt des Kapitalismus beiträgt. Das sollte gerade Menschen mit fortschrittlichem Anspruch bewusst sein, wenn sie die Musik hören.

 

Hier der Artikel "Über die Kunstfreiheit" vom 7. Mai