Aktuelle Tarifrunden

Aktuelle Tarifrunden

Nein zu Tarif-Nullrunden im Handel, bei der Bahn und im KfZ-Handwerk!

Gewerkschafter können auch in der Krise kämpfen!

wb

„5,1 Millionen Beschäftigte im Handel verdienen mehr“. Das ist die Losung von ver.di. Ihre Kernforderung: Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 % plus 45 € pro Monat; Anhebung der Ausbildungsvergütungen um monatlich 100 €. Die Kapitalisten-Verbände wollen „die Beschäftigten im Handel, die sich täglich bei der Arbeit einem Ansteckungsrisiko aussetzen“, so ein Kollege, mit einer Nullrunde und einer kleinen Einmalzahlung in diesem Jahr, sowie geringen prozentualen Steigerungen in 2022 abspeisen.

 

„Wir werden den Druck erhöhen müssen“, erklärte Silke Zimmer, ver.di-Verhandlungsführerin in Nordrhein-Westfalen. „Es wird weiter gestreikt.“ Vergangenen Freitag hatten Kolleginnen und Kollegen aus dem Groß- und Außenhandel und dem Einzelhandel bereits gemeinsam mit einer Menschenkette vor der Porta Möbel Logistik in Frechen gestreikt.

 

Der Vorstand der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am 8. Juni das Scheitern der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn (DB) und die Einleitung von Arbeitskampfmaßnahmen beschlossen. Dazu GDL-Chef Claus Weselsky: „Der Arbeitgeber hat weder ein Angebot vorgelegt, noch war er bereit, über die von der GDL erheblich reduzierten Forderungen zu verhandeln. Stattdessen beharrt das Management auf Verschlechterungen bei Arbeitszeitregelungen. Deshalb trägt es auch die volle Verantwortung für den heraufbeschworenen Tarifkonflikt!“

 

Ähnliches Bild bei der Tarifrunde im Kfz-Handwerk, wo Ivan Curkovic, Verhandlungsführer der IG Metall Baden-Württemberg feststellt: "Eine Nullrunde für 18 Monate, der Samstag als regulärer Arbeitstag und weniger und niedrigere Zuschläge - für solche Vorstellungen der Arbeitgeber zeigen die Beschäftigten null Verständnis und sind zurecht empört."

 

Deshalb erhöht die IG Metall dort den Druck, mit Warnstreiks an über 60 Standorten. Es ist deshalb genau richtig, dass die Freunde der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz Sindelfingen e.V. zur Solidarität und Teilnahme an der Kundgebung am 9.6. vor der Mercedes-Benz Niederlassung in Böblingen/Hulb aufgerufen haben.