Antikommunismus
„Marx und Lenin? Da habe ich mir morgens die Augen gerieben!“
Da habe ich mir morgens die Augen gerieben, als in der "WAZ" Ausgabe vom 16. Juni auf Seite drei steht: "Nach einem Jahr kommt zum Lenin noch ein Marx dazu."
Die MLPD und die gesellschaftliche Bewegung gegen den Antikommunismus sind präsent in der politischen Landschaft, das merkt man auch am Medienecho. Bei der Aufstellung der Lenin-Statue 2020 ist rechten Politikern der Schreck in die Knochen gefahren. Ihr Jammern wurde jedoch zum Bumerang, wie der Artikel richtig vermerkt.
Die Statue und mit ihr die MLPD ist bekannter denn je. Und jetzt auch noch Marx, der sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Kritisch sehe ich jedoch die Methode, einzelne Zitate von sogenannten "Kritikern" ohne jeden Beleg einzustreuen, wie das über "Personenkult für einen Massenmörder" (gemeint ist Lenin). Sowas bleibt hängen. Und ich wurde auch prompt danach gefragt, wie es zu so einer Behauptung kommt.
Die Opfer im Interventions- und Bürgerkrieg nach der Oktoberrevolution in Russland soll Lenin in die Schuhe geschoben werden. Eines der ersten Dekrete der Sowjetregierung nach der Revolution war ja gerade das zum Friedensschluss. Auch dafür ehren wir Lenin und nicht etwa den deutschen Kaiser Wilhelm. Die imperialistischen Mächte des 1. Weltkrieges sind im Interventionskrieg über die Sowjetunion hergefallen. Sie wollten die alten feudalen und bürgerlichen Herrschaftsverhältnisse wieder herstellen.
Die "Massenmörder", das waren diese Kriegstreiber des 1. Weltkrieges. Es war Lenin, der den wissenschaftlichen Sozialismus von Marx und Engels auf die neue Zeit des Imperialismus angewandt und den Sozialismus zum ersten Sieg geführt hat. Auch wenn in Deutschland die revolutionären Aufstände der Arbeiter- und Soldatenräte niedergeschlagen wurden. Der Kaiser musste gehen.
Und noch was: Vielleicht sollten wir mal in Duisburg über eine Namensänderung der Friedrich-Wilhelm Straße in "Leninstraße" nachdenken, um demokratischen und Friedenswillen zum Ausdruck zu bringen, statt "Kaiserkult".