Sana Klinikum Duisburg
Weg mit den 1000 Kündigungen – wir sind eine Belegschaft!
Am 22. Juni fand vor dem Bertha-Krankenhaus in Duisburg Rheinhausen eine viel beachtete kämpferische Aktion statt. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu einer aktiven Mittagspause vor dem Sana Klinikum aufgerufen. Dem folgten circa 50 Kolleginnen und Kollegen.
Anlass war, dass der Sana Konzern vor kurzem die Kündigung von 1000 Beschäftigten bekanntgegeben hatte, die in der Service Gesellschaft arbeiten. In Duisburg sollen 39 Kolleginnen und Kollegen gekündigt werden, die in den Bereichen des Hol– und Bringedienstes, der Reinigung oder an der Pforte arbeiten. Darüber gibt es berechtigt eine breite Empörung auch in der Bevölkerung.So kamen auch gewerkschaftliche Vertreterinnen und Vertreter aus anderen Krankenhäusern, von der SPD, der MLPD, dem Frauenverband Courage und Stahlarbeiter von Thyssenkrupp Stahl in Duisburg-Hamborn und überbrachten (teils persönlich) ihre solidarischen Grüße.
Wichtig war, dass die Kolleginnen von der Servicegesellschaft selbst das Wort ergriffen. Sie brachten nachvollziehbar ihre Wut und Enttäuschung zum Ausdruck. Sie sagten: „Wir machen uns große Sorgen. Wo soll ich mit 62 jetzt noch Arbeit finden?", „Das ist einfach unmenschlich!" Und weiter: „Wir geben doch hier täglich unser Bestes. Was uns die Kolleginnen auf der Station auch immer wieder sagen, ist, dass unsere Arbeit gebraucht wird." Zugleich waren sie sehr beeindruckt von der gelebten Solidarität und dass es die Kolleginnen und Kollegen ernst damit meinen: Alle Kündigungen müssen vom Tisch – wir sind eine Belegschaft und führen einen gemeinsamen Kampf!
Die MLPD-Vertreterin brachte den Gedanken der bundesweiten Solidarität und des Kampfes im Gesundheitswesen ein, zum Beispiel mit einem gemeinsamen bundesweiten Aktionstag. Dort geht es auch darum, weitergehende Forderungen auf die Straße zu tragen, die geeignet sind, den Zusammenschluss zu organisieren gegen die Arbeitsplatzvernichtung. Dazu gehört elementar die Forderung nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht.
Die Solidaritätserklärung der MLPD-Betriebsgruppe am Sana-Klinikum, die verteilt wurde, schließt mit den Worten: „Die Ausbeutung des Menschen und auch seiner Gesundheit ist im Kapitalismus systemimmanent. Deshalb muss die Auseinandersetzung auch dafür genutzt werden, sich grundsätzliche Gedanken zu machen. Die MLPD steht für den echten Sozialismus und ein Gesundheitssystem, in dem wirklich der Mensch im Mittelpunkt steht! Dafür lohnt es sich zu kämpfen! Werden wir fertig mit dem Antikommunismus, der uns einredet, dass es keine Alternative zu diesem Krisenchaos im Kapitalismus gibt.“ Auch das stieß auf großes Interesse.