Klima
Die Umweltgewerkschaft lehnt jegliche CO2-Bepreisung ab!
Peter Vescovi, Leiter des Mobilitätsforums der Umweltgewerkschaft, meint zur CO2-Bepreisung:
„Mancher reibt sich verwundert die Augen: Die EU hat ihre Klimaziele verschärft, Konzerne überbieten sich an ökologischen Phrasen und glanzvollen Werbe-Spots. Mit der CO2-Bepreisung soll nun ausgerechnet die Profitlogik das Klima retten und Wohlstand herbeiführen. Die Masse der Menschen ist zu Recht skeptisch gegenüber solchen Verheißungen, ist es doch genau diese Logik, die unsere Umwelt zerstört und Armut hervorruft. Seit Paris 2015 stiegen die Investitionen in fossile Energien weiter an.
Erneuerbare Energien und PKW-Elektromobilität sind ein Zusatzgeschäft, das u. a. über CO2-Steuer von uns bezahlt werden soll, während nachhaltige Verkehrssysteme ausgebremst werden. Nachhaltig wäre z. B. ein unentgeltlicher, attraktiver, ökologischer öffentlicher Nahverkehr.“
Mirjam Gärtner, Mitglied des Bundesvorstandes, fügt hinzu: „Die Realität der CO2-Bepreisung zeigt, wer die Zeche bezahlen soll: Die Arbeiter, ihre Familien und die breiten Massen. Die gesamten Lebenshaltungskosten sind schon um 2,5 Prozent gestiegen, das ist der höchste Anstieg seit zehn Jahren. Tatsächlich ist der Preis der elektrischen Energie (Euro/kWh) in Deutschland schon jetzt um 160 Prozent höher als im Rest der Welt. Im Zuge der CO2-Bepreisung wird er noch weiter steigen. Eine Familie zahlt mittlerweile schon durchschnittlich 1100 Euro im Jahr. Die Benzinpreise sind seit Januar 2021 um sechs bzw. sieben Cent pro Liter gestiegen und steigen weiter. Wer also zu wenig Geld hat, sich ein teures Elektroauto zu kaufen, wer auf das Auto angewiesen ist, wer in älteren Häusern wohnt, der wird zur Kasse gebeten? Nicht mit uns. Die Umweltbewegung ist gut beraten, sich nicht zum Anhängsel einer derart massenfeindlichen Politik zu machen, weil sie sonst ihre Unabhängigkeit verliert.“ …