AfD

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Angeblich ideologiefreie „Neutralität der Schule“

Die AfD schreibt in ihrem Wahlprogramm unter der Überschrift „Neutralität der Schule wiederherstellen“: „An deutschen Schulen wird oft nicht die Bildung einer eigenen Meinung gefördert, sondern die unkritische Übernahme ideologischer Vorgaben.“ (S. 151)

Von fh

Es ist wahr, dass in den Schulen ideologische Vorgaben vermittelt werden. Hier herrscht – wie in der ganzen Gesellschaft – die bürgerliche Ideologie, vor allem ihr Kern, der Antikommunismus: In den Schulen wird vermittelt, dass der Sozialismus ein verbrecherisches System sei, mit dem Begriff „Totalitarismus“ sogar auf die gleiche Stufe gesetzt wie der Faschismus. Im Geschichtsunterricht erscheinen heute die Juden meist als einzige Opfer des Hitler-Faschismus, und als Widerstand gegen Hitler werden in der Regel nur Graf Stauffenberg und Sophie Scholl behandelt.¹ Jeder positive Bezug zum Sozialismus/Kommunismus wird systematisch ausgeblendet.

 

Wenn allerdings „ideologiefreie Neutralität“ gefordert wird, dann ist immer höchste Wachsamkeit angesagt! Der AfD ist der Unterricht noch zu demokratisch und weltoffen. Freundlicherweise braucht man im Wahlprogramm nur umblättern und bekommt schon auf der nächsten Seite Aufklärung, was die AfD so unter „Neutralität“ versteht: „Die deutschen Kulturgüter, Traditionen sowie die Geschichte sind immanenter Bestandteil der deutschen Identität. (...) Bereits ab der Grundschule müssen diese Inhalte zum Pflichtstoff des Unterrichts gehören. Das fördert Heimatliebe und Traditionsbewusstsein.“

 

Pauschal will die AfD schon Grundschülern „Heimatliebe“ und deutsches „Traditionsbewusstsein“ einbläuen! Dieses erklärt dann schon mal den Hitler-Faschismus zu einem "Vogelschiss" in der Geschichte, wie sich Alexander Gauland dereinst im Bundestag erklärte. Wenn die Wegbereiterin des Faschismus in Deutschland Begriffe wie "Heimatliebe" in den Mund nimmt, müssen bei Antifaschistinnen und Antifaschisten die Alarmglocken läuten. Sie will mit dem Etikett der „Neutralität“ nur erreichen, dass ihre völkisch-nationalistische Ideologie in die „ideologischen Vorgaben“ der Schulen eingeht.