Corona-Pandemie

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Olympische Spiele in Tokio ? "Trostloses Treffen der Medaillenjäger"

Vom 23. Juli bis 8. August finden voraussichtlich die Olympischen Spiele in Tokio statt. Das größte Sportereignis der Welt. Höchstleistungen in den verschiedensten Sportarten begeistern Millionen Menschen. Athleten, Trainer und Helfer bereiten sich seit Jahren vor. Fans und Vereine fiebern den Wettkämpfen entgegen.

Von bs
Olympische Spiele in Tokio ? "Trostloses Treffen der Medaillenjäger"
Estación de Tokio (flickr - ohne Urheberrechtsbeschränkungen)

Seit Monaten wird über die Durchführung der bereits um ein Jahr verschobenen Spiele diskutiert. Längst hätten sie verschoben werden müssen!

 

Anfang Juni lehnten 80 Prozent der Japaner die Durchführung ab. Nie war Olympia in einem Gastgeberland weniger willkommen. Bis zum 20. Juni galt der Coronanotstand. Es gab eine Impfquote unter 5%. Obwohl keine Zuschauer aus anderen Länder Zutritt zu den Wettkampfstätten haben, werden 78.000 Leute aus 200 Ländern erwartet. Stand jetzt sind bis zu 10.000 einheimische Zuschauer in den Wettkampfstätten zugelassen. Anfeuern ist allerdings nicht erlaubt.

 

Virologe Fritz Sörgel nennt das ein „Horrorszenario und unverantwortlich“(1) – eine Bedrohung für die Gesundheit. „Das wird kein Sportfest der Begegnung, sondern ein trostloses Treffen der Medaillienjäger“ (1). Das IOC nennt er „selbstgerecht“. Das ist noch freundlich formuliert. Gemeinsam mit Großsponsoren führender Monopole, TV-Sendern und Regierungen macht das IOC die olympischen Spiele zur Profitquelle. Die veranschlagten Kosten von 13,6 Mrd. Euro müssen „eingespielt“ werden. Allein durch TV-Verträge wurden bereits 2014 – 2016 3,7 Mrd. Euro eingenommen, was drastisch gesteigert werden soll. Das „Athletendorf“ ist längst für den Profit auf dem Wohnungsmarkt verplant.

 

IOC Präsident Thomas Bach brachte die Verkommenheit der bürgerlichen Ideologie, die prägend für den Spitzensport ist, auf den Punkt: Für die Spiele seien eben „Opfer nötig“.(1)

 

Thomas Röhler, Speerwurf-Olympiasieger von Rio und Mitglied der Athletenkommission, kritisierte, „dass Tokio- Starter ein Formular ausfüllen müssen, das das IOC von Regressforderungen entbindet, sollten sie sich bei den Spielen mit dem Virus infizieren.“ (2). Geschäfte machen ja – Verantwortung übernehmen nein - das ist die zynische Logik des IOC.

 

Auch viele Sportfans lehnen die Durchführung der Olympischen Spiele unter diesen Bedingungen ab. Der Widerspruch zwischen dem Wunsch und Bedürfnis nach fairem Sport und der Realität des Korrupten IOC und bürgerlichem Sportbetrieb verschärft sich.

 

Wer „Freundschaft im Wettkampf“ als Leitlinie erleben will findet dies beim Sommercamp von REBELL und Rotfüchsen, das genau zur selben Zeit wie die olympischen Spiele in Truckenthal im Thüringer Wald stattfindet. In der Campordnung des Kindercamps heißt es im Punkt 6: Bei Sport und Spiel ist unser Motto „Freundschaft im Wettkampf“. Angesichts dessen, dass das Gesundheitsbewusstsein laut Shell-Studie unter der Jugend stark gestiegen ist, ist Sport ein Trumpf für die Gewinnung von Jugendlichen für die Teilnahme am Sommercamp.