Varel

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Streik und Demonstration gegen Zerschlagungsgpläne von Airbus-Tochter

Nachdem die Airbus-Konzernführung am Anfang der Woche sämtliche Forderungen des Betriebsrats und der IG Metall zurückgewiesen hat und an seinen Umstrukturierungsplänen, die eine Zerschlagung der 100%igen Tochter Premium Aerotec GmbH (PAG) beinhalten, festhält, gaben die PAG-Kollegen in Varel am 1. Juli die richtige Antwort.

Korrespondenz
Streik und Demonstration gegen Zerschlagungsgpläne von Airbus-Tochter
600 Kolleginnen und Kollegen demonstrierten am 1. Juli in Varel gegen die Zerschlagungspläne (rf-news)

Um 9:00 Uhr legten sie für mehrere Stunden die Arbeit nieder und demonstrierten in einem langen Zug von rund 600 Kolleginnen und Kollegen die 4 km lange Strecke zum Vareler Rathaus, wo eine Solidaritätskundgebung stattfand.

 

Neben Vertretern der IG Metall Küste, der Vertrauenskörpers und des Betriebsrats sprachen auch der Vareler Bürgermeister, der DGB sowie ein Vertreter des PAG-Betriebsrats aus Nordenham. Trotz der frühen Uhrzeit beteiligten sich auch viele Vareler Bürger, so dass die Kundgebung zeitweise auf 700 Personen anwuchs. Die Kolleginnen und Kollegen machten vielfach deutlich, dass sie die Schnauze voll haben von dem jahrelange Psychoterror mit immer neuen Ausgliederungs- und Schließungsgerüchten und anderen Angriffen auf die Belegschaft.

 

Heute war die Stimmung überwiegend gut. Die Kollegen freuten sich, endlich nicht mehr „daneben“ zu stehen, sondern selbst in das Geschehen einzugreifen. Davon zeugte auch die hohe Beteiligung. Genossen der MLPD waren von Anfang an dabei, beteiligten sich an der Demonstration. Besonders junge Kolleginnen und Kollegen waren sehr aufgeschlossen.

 

Der Gedanke, nicht von den Gewinn-Interessen des Konzerns auszugehen, sondern als Arbeiter die eigene Rechnung aufzumachen, war für einige neu. Viele von ihnen hatten auch die Erfahrung der älteren Kollegen noch nicht gemacht, dass ein Kampf die Pläne des Airbus-Konzerns zum Scheitern bringen kann. Sie haben den Kampf gegen Power 8 nicht miterlebt. Diese Erfahrung müssen die Älteren ihnen vermitteln, die Einheit von Jung und Alt praktisch herstellen. Viele Kollegen stimmten zu, dass ein gemeinsamer, konzernweiter Kampf geführt werden muss, um die Pläne zu Fall zu bringen. Die Diskussion, wie das genau organisiert werden kann, muss noch vertieft werden. Die Forderung nach der 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich als Konzernvereinbarung fanden etliche richtig.

 

Insgesamt herrschte unter den Kolleginnen und Kollegen heute ein Stolz über die erfolgreiche Aktion und zugleich auch die Meinung, dass dies nur der Anfang war. Airbus kann sich auf einen heißen Herbst einstellen!