Unwetterkatastrophe

Unwetterkatastrophe

Bei der Frühwarnung der Menschen wurden gravierende Fehler begangen

„Bei der Frühwarnung der Menschen wurden gravierende Fehler begangen“, berichtet ein Korrespondent aus dem Rheintal.

Korrespondenz aus St. Goar
Bei der Frühwarnung der Menschen wurden gravierende Fehler begangen
(foto: Thomas Schulze - Thomas Schulze (CC BY-SA 3.0))

Weiter schreibt er: „Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach wurde von Frankreich unterrichtet, das sich eine Unwetterfront in Richtung Nordost bewegt. Diese Meldung, die sich auch mit den Erkenntnissen des DWD deckte, wurden aber der Wahrscheinlichkeit nach abgewogen. Da Bad Neuenahr / Ahrweiler sowie das gesamte Umland noch niemals von einem Unwetter solcher Art heimgesucht wurde, bestand die Meinung, es würde darüber weiterziehen. Nachträgliche Wetteraufzeichnung zeigen einen leichten Westwind, sodass man Aachen und die Niederlande im Auge behielt.

 

Es gab zwei Stunden vor Eintritt der Katastrophe Meldungen der Feuerwehr über Lautsprecher, welche von Hochwasser sprachen und die Bevölkerung baten, ihre Häuser nicht zu verlassen. Über das mögliche Ausmaß war die Feuerwehr nicht informiert.

 

Die Allgemeine Warnapp heißt 'NINA'. Sie ist weitgehend unbekannt und wird vom Katastrophenschutz betrieben. Die wenigsten Menschen kennen diese App. Sie wurde niemals beworben! Aber auch hier wurde relativiert. Zudem gibt es jede Menge andere Wetterapps, die vorgeben, Unwetter zu prognostizieren, aber das geht in der Regel in die Hose.

 

Laut Katastrophenschutz gab es bereits zwei bis drei Tage zuvor Warnungen. Man wollte aber 'nicht zu viel warnen', weil die Menschen sonst nicht mehr darauf reagieren würden.

 

Die erste Warnungen gab es, als die Keller bereits vollgelaufen waren. Die Erklärung hierfür findet sich darin, dass man die Frühwarnsysteme in dieser Region nicht ausgebaut hat. An Bächen und kleineren Flüssen fehlen dort Sensoren, die frühzeitig hätten warnen können. Ein unverzeihlicher Unterlassungsfehler."