Flutkatastrophe
Viele Todesopfer waren vermeidbar - Behörden und NRW-Regierung schlugen Warnungen mutwillig und verantwortungslos in den Wind!
Die regionale Hochwasserkatastrophe hat immer mehr Todesopfer zu verzeichnen.
Die britische Hochwasser-Expertin Hannah Cloke erhebt schwere Vorwürfe. Die Times titelte: “Deutschland wusste, dass die Überschwemmungen kommen, aber die Warnungen haben nicht funktioniert." Das europäische Flutwarnsystem EFAS hatte bereits am 10. Juli „Warnungen an die deutsche und die belgische Regierung übermittelt“. (merkur.de am 19.7.21). Weiter seien in den darauffolgenden Tagen detaillierte Diagramme verschickt worden, die anzeigen, wo das Hochwasser am heftigsten auftreten werde. Diese Warnung bezog sich ganz konkret auf die Flüsse Erft und Ahr.
Warum also hat die Merkel-Scholz-Regierung nichts unternommen, obwohl es am 10.Juli von Kai Zorn eine Unwetterwarnung gab? Was hat die NRW-Landesregierung getan? Noch am Katastrophentag selbst war von Laschet zu hören, dass man wegen eines solchen Ereignisses die Politik nicht ändert!
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul sagte gegenüber der Bild-Zeitung: “Es kann nicht alles einhundertprozentig funktioniert haben. „Denn dann dürfte es keine Toten gegeben haben. Aber: „Es gab nach meinem heutigen Erkenntnisstand keine großen grundsätzlichen Probleme.“ (Tagesschau am 19.7.2021). An Borniertheit und Verantwortungslosigkeit nicht zu überbieten.
Momentan sind es insgesamt 163 Menschen, die ihr Leben verloren haben. Tausende Menschen sind immer noch vermisst. Politiker wie Reul, die schon Tote einkalkulieren, da sie eh nicht "einhundertprozentig" arbeiten können, müssen sofort zurücktreten! Allein im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz starben nach Stand vom Sonntagnachmittag mindestens 110 Menschen. In einer Einrichtung der Lebenshilfe in Sinzig (Landkreis Ahrwileer) starben zwölf Menschen mit geistiger Behinderung - sie und ihre Betreuer waren zu spät gewarnt worden!
Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?
336 Seiten
ab 13,99 €
Die Gesamtsumme des Versagens des bisherigen Bevölkerung-Katastrophenschutzes belegen eindeutig grundsätzliches Versagen. Ignoranz, mutwillige Zerstörung und Behinderung notwendiger Sofortmaßnahmen des Kampfs gegen die globale Umweltkatastrophe und ihre Auswirkungen haben Tote zur Folge! Prognosen, die mit dem Buch "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" 2014 schon gestellt wurden, werden antikommunistisch unterdrückt.
Welche Lehren wurden aus den Flutkatastrophen 2002 an der Elbe, und der Hochwasser 2013 und 2015 gezogen? Keiner kann behaupten, dass diese Problematik nicht bekannt war! Aus Bad Neuenahr/Ahrweiler und Erftstadt wurde berichtet, dass es sich als Fehler herauskristallisiert hat, dass niemals Vorkehrungen oder auch nur ansatzweise Pläne für eine Katastrophe getroffen wurden und etliche Straßen für die Rettungskräfte nicht befahrbar sind, da diese zu eng sind. In dem Strategiepapier „Risikoanalyse Bevölkerungsschutz Bund“ (Bundestagsdrucksache 17/12051), das die Bundesregierung vor rund acht Jahren dem Bundestag präsentierte, wird die Gefahr einer Hochwasserkatastrophe real eingeschätzt. Maßnahmen seien allerdings zu teuer. Das kann nicht wahr sein, dass sehenden Auges der Schutz der Bevölkerung geopfert wird! Gegen Starkregen etwa empfiehlt der Flutexperte Jensen zum Beispiel ein Trennsystem im Kanalnetz. Das heißt: Abwasser und Regenwasser werden getrennt voneinander abgeleitet – in Rohren unterschiedlicher Größe. Gornig, Forschungsdirektor Industriepolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Honorarprofessor für Stadt- und Regionalökonomie an der TU Berlin: „Da muss man nicht mehr groß forschen, die technischen Konzepte gibt es längst“.
Nach den starken Regenfällen der vergangenen Tage am Alpenrand ist die Drei-Flüsse-Stadt Passau in Niederbayern ebenfalls wieder mit einem Hochwasser konfrontiert. Am Abend erreichte der Pegelstand der Donau die Marke von 8,10 Metern. In der hochwassererprobten Stadt gibt es aber wenigstens bestimmte standardmäßigen Abläufe wie das Verbauen von Sandsäcken, auch mobile Schutzwände waren schnell zur Stelle.
In der Eifel und im nordrheinwestfälischen Rhein-Erft-Kreis hätten die Menschen viel früher gewarnt und evakuiert werden müssen! Entgegen der Denkweise, die Menschen seien selber schuld oder dumm, weil sie in den Häusern geblieben sind, ist die fehlende Warnung der Bevölkerung fahrlässig. Ein weiterer Punkt ist, dass teils von Behörden ausdrücklich vor der „Mithilfe von Anwohnern“ gewarnt wurde, statt auf die Hilfe und Selbsthilfe zu vertrauen.
Damit sich so eine Katastrophe nicht wiederholt, bedarf es umgehender Schlussfolgerungen für Sofortmaßnahmen wie die ungebremste Versiegelung der Böden und die Zersiedelung der Landschaft zu stoppen, Flüssen ausreichende Flächen für das Ablaufen von Überschwemmungen zu geben, exzessiven Maisanbau abschaffen und anderes mehr. Die Regierung ist mit ihrem pragmatischen „auf Sicht fahren“ gescheitert und muss abtreten!