Siemens / Infineon

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„Ölverseuchung auf der Ruhr durch Siemens Energy“

Um den 7. Juni herum wurde auf der Ruhr bei Mülheim ein großflächiger Ölfilm entdeckt. Es dauerte bis Donnerstag, bis durch einen gemeinsamen Einsatz von Feuerwehr, Behörden und DLRG die Ursache für die Verseuchung ausfindig gemacht wurde. Die Kühlwassereinleitung eines Generatorenprüffeldes von Siemens Energy war mit synthetischen Ölen ersetzt. Offensichtlich durch ein Leck sind so mindestens 300 Liter Öl in die Ruhr geflossen. Die Feuerwehr konnte nur einen Teil des Ölfilms abschöpfen, der bis nach Duisburg reichte.

Aus Kollegenzeitung „ElektroPower“

Statt selber im Betrieb zu suchen, zeigte sich Siemens Energy „überrascht“ und schaltete die Anlage erst nach dem Hinweis der Wasserbehörde ab. Es gab von Siemens nicht einmal eine Entschuldigung für das Umweltverbrechen, nur den Hinweis, dass sie die Sache untersuchen. Bis … vier Wochen nach dem Vorfall, ist über die Ergebnisse dieser Untersuchung nichts bekannt.

 

Weder von der Stadt noch von der Standortleitung im Werk hört man einen Piep zu dem Vorgang und das, obwohl man sonst mit allerlei Rundbriefen zu wesentlichen und unwesentlichen Fragen nicht sparsam ist. Die meisten Kollegen ohne WAZ-Abo wissen bis heute nichts davon!

 

Siemens und jetzt eben auch Siemens Energy versuchen seit Jahren, sich ein grünes Mäntelchen umzuhängen, insbesondere seit Fridays for Future den Konzern ins Visier genommen hat. Auf der Versammlung 2020 tönte Kaeser „Siemens ist meiner Meinung nach Umweltpionier“. Aktuell wurde er auf dem Parteitag der Grünen hofiert. Von den Grünen im Stadtrat hört man auch keine Kritik. Dagegen nahm Hannes Stockert, Kandidat der Internationalistischen Liste / MLPD, sofort in einem Leserbrief in der lokalen Presse Stellung und kritisierte die Fahrlässigkeit von Siemens Energy.

 

Siemens Energy verfolgt seit Monaten ein rigides Sparprogramm auf dem Rücken der Belegschaften. Auch die Mülheimer Belegschaft wird von der Vernichtung mehrerer Hundert Arbeitsplätze bedroht. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, warum dieses Leck in einem so hochsensiblen Bereich für mehrere Tage unentdeckt bleiben konnte? Vielleicht als eine Folge von „Sparmaßnahmen“ der Instandsetzung? In vielen Bereichen gibt es nach zig Abbauwellen jetzt schon nur noch einzelne Kollegen, die das erforderliche Know-How haben, und der Arbeitsdruck steigt immer weiter.

 

Vollständige Aufklärung und Publizität ist gefordert. Siemens muss für diese Verseuchung der Ruhr zur Rechenschaft gezogen werden, für alle Kosten der Beseitigungsmaßnahmen durch Feuerwehr und DLRG aufkommen und zu den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen verpflichtet und diese kontrolliert werden.