Sommercamp des REBELL
16. Waldfest und Podiumsdiskussion mit Stefan Engel
Am Samstag, den 8. August, fand im Ferienpark Thüringer Wald in Truckenthal das 16. Waldfest statt. Es bildete auch den Abschluss des zweiwöchigen Sommercamps von REBELL und ROTFÜCHSE.
Ab 14 Uhr lockte ein buntes Rahmenprogramm etwa 350 Gäste aus der Region und weiteren Teilen Thüringens und Bayern an. Zur Einhaltung der Corona-Schutzbestimmungen mussten alle Teilnehmer einen Selbsttest am Eingang machen und durften nur bei negativem Ergebnis das Gelände betreten, da sich dort sehr viele Kinder und Jugendliche befanden, die noch nicht die Möglichkeit für eine Impfung hatten. Verschiedene Stände boten umfangreiche Angebote.
Ein Höhepunkt war die Podiumsdiskussion zur erfolgreichen Abwendung der Gefährder-Behandlung von Stefan Engel, dem langjährigen Parteivorsitzenden der MLPD und heutigen Leiter deren theoretischen Organs REVOLUTIONÄRER WEG. Als kompetente Gäste auf dem Podium waren neben Stefan Engel Vertreter des REBELL, Andreas Eifler (Direktkandidat der Internationalistischen Liste / MLPD im Wahlkreis 193 und „Gegenkandidat“ von Hans-Georg Maaßen) und Frank Kuschel (ehem. Abgeordneter im Thüringer Landtag, Linkspartei) eingeladen.
Tassilo Timm als Moderator klärte in seinem Eröffnungsbeitrag über die Hintergründe der Gefärder-Einstufung auf. Der Rebell berichtete über die Aufklärungsarbeit über den Antikommunismus auf dem Sommercamps. Für die Rotfüchse war das Motto während des Sommercamps klar: „Mutige Vorbilder für mutige Rotfüchse“ zu denen auch Stefan Engel gehört, der sich während des Rebellischen Musikfestivals 2018 und auch sonst für die Zukunft der Jugendlichen einsetzt. Frank Kuschel zeigte sich überrascht, aber auch dankbar für die Einladung und solidarisch mit Stefan Engel.
Stefan Engel legte die Rolle des Bundesinnenministers Seehofer dar, der mit seinen Polizeigesetzen versucht, fortschrittliche Kräfte zu kriminalisieren. Ihm ist es ein Anliegen, die Hintergründe dafür aufzudecken. Zu den Auswirkungen seiner Gefährder-Einstufung sagte er: „In Peru wurde ich an der Grenze festgehalten als polizeigesuchter ‚Linksextremist‘. Das Buch von mir wurde in Peru vom Zoll festgehalten, mit der Begründung es wäre eine Apologie des Terrorismus.“ Er kritisierte auch die Rolle der Linkspartei, die in Thüringen als verantwortliche Regierungspartei diese Gefährder-Behandlung mitgetragen hat.
Frank Kuschel wies dabei auf ein charakteristisches Problem der Linkspartei hin: „Wenn ich mich auf den bürgerlichen Parlamentarismus einlasse, muss ich seine Spielregeln annehmen. Schon Marx sagte als Lehre aus der Pariser Commune, dass man mit einem alten Staatsapparat keine neue Gesellschaft aufbauen kann.“
Die Diskussion entwickelte sich in die Richtung, „Wohin sich die linke Bewegung entwickeln wird“, wie es Frank Kuschel formulierte. Einige Beiträge aus dem Publikum berichteten vom Spaltpilz Antikommunismus, der sich in der linken Bewegung eingenistet hat. Stefan Engel gab darauf als treffende Antwort: „Die Trennungslinie, mit wem man zusammen arbeitet ist der Antikommunismus“.
Der zwischenzeitlich eingesetzte Regenguss war zum Ende der Podiumsdiskussion vorbei. Und so lies der DJ des REBELL den Abend noch mit aufgelegter Musik ausklingen.