Mitglied werden in der MLPD
„Höhere Kunst“?
Mittwoch, ein Anruf: Jemand will die MLPD kennenlernen. Jetzt sei Zeit für was Neues. Einen Tag später treffe ich den Kollegen. Am Schluss des ausführlichen Gesprächs sage ich: „Wenn du bei uns mitmachst, musst du aus der Linkspartei raus“, die, wie er mir sagte, nichts für einen noch jungen Arbeiter sei. Die haben nur die Regierungsbeteiligung im Sinn.
Am nächsten Morgen teilte er mit, er sei ausgetreten. Zwei Stunden später erhielt er die Bestätigung auf, die er Wert legte. Er erhielt von der Landesgeschäftsstelle der Partei „Die Linke“ den Hinweis, dass sie auf weitere gute Zusammenarbeit hofften. Möglicherweise trauen sie sich schon gar nicht mehr, wegen des Austrittsgrunds nachzufragen.
Seit Monaten schaut er täglich - auch in der Dreischicht eines 800-Mann.Betriebs auf Rote Fahne News und ist begeistert von Stefan Engels Reden im Netz. Er ist empört, dass er ein „Gefährder“ sein soll! Beim nächsten Treff- ich nahm den Laptop mit - schrieb er im Cafe seinen Aufnahmeantrag. Einmal zeigte er mir das bisher Geschriebene. Ich sagte: „Bring noch, was du zum Sozialismus meinst und zur persönlichen und familiären Situation“. Fünf Minuten danach war sein Antrag fertig.
Jedes Wort des Parteiprogramms überzeuge ihn als Arbeiter, wie er das so noch nirgends gelesen hat. Regelrecht begeistert war er, dass Brigadisten in Kobanê und jetzt auch im Katastrophengebiet waren. Und dass Gabi Fechtner auch mit anpackt. So was gibts sonst in keiner Partei. Ich ließ ihm noch das Buch „Die Krise der bürgerlichen Weltanschauung und die Krise des Antikommunismus“ da. Zwei Tage später berichtete er, dass er vom Verlag die Broschüre von Stefan Engel „Über die Herausbildung der Neuimperialistischen Länder“ und von Karl Marx „Lohnarbeit und Kapital“ erhalten hat. „Engel ist wunderbar zu lesen - Karl Marx ist schon höhere Kunst!“ so sein Kommentar.
Am 21. August will er unbedingt mit zum bundesweiten Wahlkampfauftakt nach Hannover. Wir nehmen uns drei Tage Zeit.