Forderung nach Lohnnachschlag

Forderung nach Lohnnachschlag

„Mach eine Liste fertig ...“

Im Pausenraum liegt die "Bild". Groß aufgemacht: Die Teuerung. Sofort sind wir im Gespräch. „Im Januar hab ich noch Diesel für 1,04 Euro getankt, jetzt zahl ich 1,45“, regt sich ein Kollege auf. Das ist eine Steigerung um 40 Prozent! „Meckern bringt nichts. Eigentlich müssten wir um einen Lohnnachschlag kämpfen“, schlage ich vor.

Korrespondenz aus einem Autokonzern

Das ist für die meisten erst mal eine neuer Gedanke. Doch er stößt auf Zustimmung. „Es geht nicht nur um die Löhne, sondern auch die Renten,“ sagt einer. Andere beschweren sich darüber, dass die Arbeitshetze immer mehr zunimmt. „Man bekommt kaum mehr Luft zum Atmen!“ Ja, so ist das im Kapitalismus. Die einen fliegen auf die Straße und die anderen werden immer mehr ausgequetscht. Sofort wirft einer ein, dass der Kommunismus ja auch kein Ausweg sei, weil dort alles nur mit Zwang läuft.

 

Das erlebe ich häufig im Gespräch mit Kollegen: Man ist sich relativ schnell und häufig in der Kritik am Kapitalismus einig. Doch sobald man über Alternativen diskutieren will, stellen sich dem antikommunistische Vorbehalte und Lügen entgegen. Natürlich gibt es Zwang im Sozialismus. Aber nur für die alten Ausbeuter. Für uns Arbeiter und die breiten Massen gibt es breiteste Demokratie. Der Sozialismus funktioniert auf der Grundlage tief empfundener Freiwilligkeit.

 

Einigen Kollegen habe ich dabei auch schon das Buch von Stefan Engel „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“ verkauft. In der nächste Pause kommt ein Kollege auf mich zu und meint: „Wir haben uns unterhalten, wegen dem Lohnnachschlag. Mach eine Liste fertig, wir unterschreiben alle!“

 

Ein vielversprechender Anfang, um sich einig zu werden. Dazu gehört natürlich auch, sich auf eine konkrete Forderung zu einigen: Wie viel Geld brauchen wir mehr pro Stunde oder im Monat? Soll es eine prozentuale oder eine Festgelderhöhung sein? Mit der Unterschriftenliste kann das dann in anderen Abteilungen verbreitet werden. Der nächste Schritt muss dann sein, zu überlegen, wie wir das durchsetzen. Denn dazu wird die Liste nicht reichen!