Internationalismus Live

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Philippinen – der harte Kampf für Gerechtigkeit und Frieden

Über 100 Besucher erlebten am 11. August eindrückliche Beiträge zum Befreiungskampf in den Philippinen.

Von einem Korrespondenten
Philippinen – der harte Kampf für Gerechtigkeit und Frieden
Die philippinische Delegation (unter anderem Coni Ledesma, Mitte, und Luis Jalandoni, rechts) mit Gabi Fechtner, Parteivorsitzende der MLPD (rf-foto)

Gabi Fechtner, die Vorsitzende der MLPD, begrüßte die Vertreter der philippinischen Befreiungsbewegung, darunter Coni Ledesma, Mitglied der Friedensverhandlungsdelegation, und ihren Mann Luis Jalandoni, den langjährigen Vorsitzenden der Nationaldemokratischen Front der Philippinen (NDFP). Mit ihnen waren weitere Aktivisten der Solidarität mit dem philippinischen Befreiungsbewegung aus den Niederlanden gekommen.

 

Diese Veranstaltung in der Reihe „Internationalismus Live“ ist Bestandteil der Philippinen-Initiative, die von der MLPD Ende Mai zur Solidarität mit den Befreiungskampf in den Philippinen begonnen wurde. Gabi Fechtner attackierte die blutige faschistische und offen antikommunistisch begründete Gewalt, die das Duterte-Regime gegen die Befreiungsbewegung und fortschrittliche Menschen in den Philippinen anwendet. Während sich der Antikommunismus meist demokratisch oder gar freiheitlich tarnt, zeigt er in der offenen Unterdrückung deutlich sein offen reaktionäres Gesicht. Sie berichtete von der erfolgreichen Offensive gegen die antikommunistische Gefährder-Einstufung von Stefan Engel, dem Leiter des theoretischen Organs der MLPD, REVOLUTIONÄRER WEG. Sie zeigte die große Bedeutung der Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“ auf.

 

Coni Ledesma gab einen eindrücklichen Bericht, geprägt von Optimismus und Mut angesichts dieses Staatesterros. Sie führte aus, dass zu Beginn der Amtszeit des Präsidenten Rodrigo Duterte Hoffnungen bestanden, da er geprahlt hatte, der „erste sozialistische Präsident“ zu werden und dass die Friedensverhandlungen wieder aufgenommen würden. Im sogenannten Kampf gegen Drogen ließ Duterte in einem barbarischen Krieg 35.000 Menschen töten und das Problem der Drogen existiert weiter.

 

Wie seine Vorgänger erklärte Präsident Duterte, die CPP (Kommunistische Partei der Philippinen) zunächst bis 2018 und heute bis 2022 vollständig zu vernichten. Das ist und wird nicht gelingen. Der Widerstand und Kampf konnte nicht gebrochen werden. Die CPP konnte vor drei Jahren sogar ihren zweiten Parteitag unter Schutz der Neuen Volksarmee durchführen. Dieses Jahr gab es wieder von Tausenden besuchte Demonstrationen zum 1. Mai und auch zur Erklärung des Präsidenten zur Lage der Nation.

 

Eine Blutspur hat sein antikommunistischer Feldzug hinterlassen: Ermordung von Gewerkschaftsaktivisten, von führenden Vertretern der CPP, die Aufforderung "Kill, Kill, Kill" um jeden Kommunisten zu töten. Die Neue Volksarmee (NPA) konnte in letzter Zeit mehrere taktische Offensiven durchführen. In den Städten hat sich in der Pandemie eine Bewegung von Gemeindeküchen entwickelt, auch unterstützt von im Ausland lebenden Filipinos.

 

Peter Weispfenning, für die MLPD auf dem Podium, stellte Kernpunkte der Philippinen-Solidarität vor. Er informierte auch, dass bereits beraten wird, die am kommenden Montag, 16. August, geplante Protestaktion vor der philippinischen Botschaft in Berlin, auf Donnerstag, 26. August, zu verlegen. An diesem Tag haben die „Freunde des philippinischen Volkes im Kampf“ eine weltweite Protestaktion angeregt, jeweils um 12 Uhr Mittag Ortszeit. Rote Fahne News wird morgen über das Ergebnis der Beratung informieren.

 

Mike Forschner stellte auf dem Podium die Arbeit der Deutsch-Philippinischen Freunde mit ihrer Partnerorganisation KPATIRAN und besonders das Projekt der Crispin-Beltran-Arbeiterschule vor.

 

In der Diskussion gab es vielfältige Beiträge.  Stefan Engel bezog sich auf die seit 30 Jahren bestehende Zusammenarbeit zwischen den marxistisch-leninistischen Organisationen in den Philippinen und in Deutschland. Sie haben international eine jeweils besondere Ausstrahlung und die weitere Höherentwicklung ihrer Beziehungen ist deshalb auch international von besonderer Bedeutung. Er wies darauf hin, dass diese Zusammenarbeit im Geiste des proletarischen Internationalismus weit über die internationale Solidarität hinausgeht. Auch wenn die Philippinen ein vom Imperialismus abhängiges Land sind, ähneln sich doch viele Anforderungen im Klassenkampf. Der Antikommunismus ist international zu einem entscheidenden Hemmnis beim Kampf für den Sozialismus geworden.

 

Andere Beiträge betrafen Fragen wie: Gemeinsame Beteiligung an internationalen kämpferischen Zusammenschlüssen wie der internationalen Automobilarbeiter, der Weltfrauen- und der Internationalen Bergarbeiterkonferenz, über die Deutsch-Philippinischen Freunde gibt es Brieffreundschaften und materielle Unterstützung für die philippinischen politischen Gefangenen ... Monika Gärtner-Engel, die Hauptkoordinatorin der ICOR und gemeinsam mit Len Cooper Co-Präsidentin der internationalen antiimperialistischen Einheitsfront argumentierte überzeugend für ihren notwendigen verstärkten Aufbau in der heutigen zugespitzten Krisensituation. 

 

Die Spendensammlung des Abends ergab 522 Euro, zu je 50 Prozent für das gemeinsame Projekt der Deutsch-Philippinischen Freunde mit der Arbeiterschule Chrispin Beltran in Manila und für die Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“.

 

Bei der Veranstaltung wurde Wert auf Coronaschutz gelegt und auch die Verpflegung kam nicht zu kurz. Die Veranstaltung wurde mit mehreren Liedern kulturell untermalt und am Ende sang man gemeinsam "Die Internationale".

 

"Das war hochspannend und gelungen heute Abend", "Wo bekommt sonst man solche Informationen?", "Das waren viele Argumente für die Bewegung 'Gib Antikommunismus keine Chance!'" waren einige Stimmen nach Ende der Veranstaltung.