Afghanistan

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Reaktionäre Regierung und islamistisch-faschistische Taliban verhandeln über Machtübergabe

Während am Sonntagnachmittag erste Taliban-Einheiten in die afghanische Hauptstadt Kabul vorgedrungen sind, die sie seit kurzem belagern, verhandelt die afghanische Regierung jetzt über eine angeblich "friedliche Machtübergabe".

Ffz/ms
Reaktionäre Regierung und islamistisch-faschistische Taliban verhandeln über Machtübergabe
US-Truppen unter Beschuss der Taliban (foto: gemeinfrei)

Die 20 Jahre lang von allen imperialistischen Armeen – insbesondere der Bundeswehr – ausgerüstete und trainierte reaktionäre afghanische Armee ist in Auflösung begriffen und flieht. Die Taliban-Faschisten haben fast das ganze Land überrannt, trotz massiver Kritik demokratischer Menschen im Lande.

 

Die allein von den USA mit 90 Milliarden US-Dollar ausgerüsteten afghanischen Streitkräfte - 2.261 Milliarden US-Dollar an Steuergeldern von US-amerikanischen Bürgerinnen und Bürgern hat der ganze Einsatz gekostet – zogen sich, abgeschnitten von Versorgung und Nachschub, demoralisiert zurück. Mittlerweile setzen sich ganze Truppenteile kampflos in die Nachbarländer, wie nach Usbekistan, ab.

 

Die Taliban führen wieder mittelalterliches Scharia-Strafrecht ein mit Strafen wie dem Abtrennen von Gliedmaßen, Auspeitschung, Steinigung, Verbrennen etc. 

 

Währenddessen ist die militärische Überlegenheit der Taliban nicht nur daraus zu erklären, dass die Teile der afghanischen Armee, die nicht auf der Flucht sind, wohl zu den Taliban desertiert sind und dass diese wiederum die Gefangenen aus den Gefängnissen in den Gebieten, die sie erobert haben, freilassen und rekrutieren. Nach diversen und übereinstimmenden Meldungen erhalten die islamistischen Faschisten Unterstützung von faschistischen "Dschihadisten" aus den Nachbarländern.

 

Und auch das neuimperialistische China mischt mit. Oder wie ist der Empfang des stellvertretenden Taliban-Führers Abdul Ghani Baradar bei Außenminister Wang Yi vor einigen Wochen in Peking zu verstehen?

 

Der Afghanistan-Feldzug als Bestandteil der von George W. Bush ausgerufenen"Neuen Weltordnung"  unter alleiniger Führung des US-Imperialismus ist schon lange gescheitert. Die in weiten Teilen des Volkes verhassten ausländischen Imperialisten konnten eine Besetzung des Landes schwerlich auf unbestimmte Zeit halten. Mit dem Rückzug aus Afghanistan will der US Imperialismus seine Kräfte auch stärker auf den unmittelbaren Kampf gegen den chinesischen Sozialimperialismus konzentrieren.

 

Den USA war klar, dass die Taliban vorrücken würden, die sie ja selbst einst aufgebaut hatten. Offensichtlich sind sie aber überrascht, dass der Taliban-Vormarsch jetzt so erdrutschartig passiert. Deshalb hat die erneute Verlegung imperialistischer Truppen - vor allem von US-amerikanischen Fallschirmjägern der "Airborne"-Einheiten ins Land - auch nur das Ziel, den eigenen Abmarsch zu sichern und die führenden eigenen Leute aus dem Land zu holen.

 

Die USA erklärten, sie würden nicht stärker gegen die Taliban vorrücken, solange sie nicht die Evakuierung besonders des Botschaftspersonals attackieren würden. Das unterstreicht die Lüge der Imperialisten einschließlich der deutschen Regierung, dass es den imperialistischen Besatzern darum gegangen sei, Menschen- und Frauenrechte in Afghanistan vor den Taliban zu schützen.

 

Angesichts diese Entwicklung ist es wichtig, am diesjährigen Antikriegstag die Forderung nach dem Abzug aller imperialistischen Truppen aus allen besetzten Ländern der Welt, bei gleichzeitiger Stärkung des antiimperialistischen Befreiungskampfs, zu verankern. Rote Fahne News wird morgen ausführlicher berichten.