Klima
Corona-Effekt war Eintagsfliege – Klimabericht geleakt
Die gesunkenen CO2-Werte des letzten Jahres, mit denen sich die bürgerlichen Monopolpolitiker gebrüstet hatten - sie waren eine Eintagsfliege. Und noch mehr: Ein jetzt geleakter Berichtsentwurf des Weltklimarats erklärt die sowieso unzureichenden Klimaziele von 1,5 bzw. 2 Grad für praktisch illusorisch, ohne radikale Änderungen.
Zwar wurden in Deutschland 2020 mit 739 Millionen Tonnen Kohlendioxid oder vergleichbaren Gasen 40,8 Prozent weniger derselben in die Atmosphäre entlassen als 1990, allerdings war das, wie die Berliner Denkfabrik Agora Energiewende in einer neuen Analyse darlegt, dem stark gesunkenen Energieverbrauch und Ausstoß von Kohlendioxid während den Einschränkungen in der Corona-Pandemie geschuldet. Agora-Direktor Patrick Graichen gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Der vermeintliche Erfolg im vergangenen Jahr war kein wirksamer Klimaschutz, sondern eine Eintagsfliege, bedingt durch Corona und Sondereffekte.“
Entsprechend werden die Emissionen in diesem Jahr gegenüber 2020 auch um voraussichtlich 47 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente zunehmen, wie die Denkfabrik berechnet. Das wiederum stellt den größten Anstieg seit 1990 dar. Ergebnis: Das Klimaziel von minus 40 Prozent für 2020 ist verfehlt worden.
Und es kommt noch dicker für die Herrschenden: Der zweite Teil des Klimaberichts des Weltklimarats, der erst im Februar nächsten Jahres erscheinen und vorher mit den Monopolpolitikern abgestimmt werden sollte, wurde jetzt durch die Gruppe "Scientist Rebellion" geleakt.
Der Entwurf verrät folgendes: Kohle- und Erdgaskraftwerke dürften zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels nur noch neun beziehungsweise zwölf Jahre betrieben werden. Zum Einhalten des Zwei-Grad-Ziels noch 16 beziehungsweise 17 Jahre. Aber geplante und noch im Bau befindliche Werke sind darin aber noch nicht inbegriffen. Alle bereits existierenden und geplanten fossilen Kraftwerke werden aber noch fast 850 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausstoßen. Für das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels ist lediglich die Hälfte tragbar. Für das Zwei-Grad-Ziel dürfen die Kraftwerke laut Weltklimarat noch 870 Milliarden Tonnen emittieren. Kurz: Das Erreichen beider Ziele, die nicht ausreichend sind, um den Übergang in die globale Klimakatastrophe zu verhindern, ist illusorisch! Der Kapitalismus fährt diesen Planeten sehenden Auges an die Wand!
Und während vor kurzem im deutschen Landkreis Aurich ein Tornado Verwüstungen anrichtete, brennen in der Türkei, in Griechenland, Italien und Frankreich ganze Wälder bei Temperaturen deutlich über 40 Grad.
Dieses System zeigt jetzt ganz offen, dass es zur Rettung der Einheit von Mensch und Natur nicht nur nicht in der Lage, sondern systembedingt auch nicht bereit ist. Deshalb gilt die Losung der Internationalistischen Liste / MLPD „Nur noch Krisen, eine Lösung: Sozialismus!“