Neunter Jahrestag des Massakers von Marikana
Nichts ist vergeben - nichts ist vergessen
Die Deutsch-Südafrikanische Freundschaftsgesellschaft „Marikana“ hat zum neunten Jahrestag des Massakers von Marikana eine Pressemitteilung veröffentlicht.
Am 16. August jährte sich das Massaker von Marikana zum neunten Mal. 3000 Bergleute der Platinmine Lonmin streikten damals um höheren Lohn. Am sechsten Streiktag umzingelten südafrikanische Polizei und paramilitärische Einheiten die versammelten Kumpel mit einem Zaun aus NATO-Draht. Der heutige Präsidenten Ramaphosa war damals einer der Direktoren bei Lonmin und Gewerkschaftsführer. Statt zu verhandeln, bezeichnete er – wie die anschließende Untersuchung aufdeckte - die Kumpel als „heimtückische Verbrecher“ und forderte das Einschreiten der Polizei.
Infolgedessen wurden 34 unbewaffnete Arbeiter bei dem Versuch zu fliehen erschossen. Die Hinterbliebenen warten bis heute genauso auf eine Entschädigung wie auf die angekündigte Entschuldigung von Ramaphosa.
Marikana ist zu einem Synonym für organisierten Widerstand geworden. Der Slogan: „Wir alle sind Marikana“ brach sich Bahn und mündete 2013 in einer Welle großer branchenübergreifender Streiks mit weit über Hunderttausend Beteiligten.
Marikana war ein Wendepunkt in Südafrika, der das Vertrauen in die ANC-Regierung zutiefst erschütterte und zeigte, dass der schlafende Riese, die Arbeiterklasse, erwacht ist.