Deutschland / Kolumbien
Solidarität mit unseren beiden Mitgliedern Karin und Mauricio
Unseren beiden Mitgliedern Karin und Mauricio droht die Abschiebung nach Kolumbien. Die beiden sind aktive Gewerkschafter aus Kolumbien, sie aus Villavicencio und er aus Cali.
Dort haben sie bei einer chilenischen Bank, der Banco Falabella, gearbeitet und die Gewerkschaft USB (Unión Sindical Bancaria = Gewerkschaftsbewegung der Banken) mit aufgebaut und geleitet. Ihre Arbeit hatte unter anderem zum Ziel, die Praxis der Nicht-Bezahlung von Überstunden zu bekämpfen und die zumeist weiblichen, befristeten Angestellten zu unterstützen, die sich aufgrund ihrer unsicheren Situation wegen der Befristung nicht gegen die Nicht-Bezahlung der Überstunden wehren konnten.
Dazu muss man wissen, dass es in Kolumbien nicht möglich ist, sich als befristeter Arbeiter oder Angestellten in einer Gewerkschaft zu organisieren. Durch ihre erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit kam es dazu, dass sie immer öfter bedroht wurden, zum Beispiel bei Gewerkschaftsvorträgen in Einkaufszentren oder auf der Fahrt in andere Orte, wo sie Ausbildungen anderer Gewerkschafter durchführen wollten.
In Kolumbien gibt es mehrere paramilitärische Gruppen, die unliebsame Gewerkschafter, aber auch Führer der Volksbewegung, wie zum Beispiel gegen Landraub oder die Verschmutzung des Grundwassers und der Territorien der Ureinwohner durch den Bergbau oder durch Fracking, bedrohen, einschüchtern und auch erschießen. Kolumbien ist in dieser Hinsicht weltweit das gefährlichste Land und jedes Jahr gehen etwa 200 Morde auf das Konto der Paramilitärs. Als sie sich von den Drohungen, Drohbriefen und auch körperlichen Übergriffen nicht einschüchtern ließen, wurde ihr Auto beschossen und sie dazu aufgefordert, das Land zu verlassen, andernfalls würde man sie töten. …