Brief aus Lesbos (Griechenland)

Brief aus Lesbos (Griechenland)

Zur aktuellen Situation in Afghanistan

Nun zeigen die Taliban in sozialen Medien und anderswo, dass sie ihre falschen und extremistischen Ideen, wie z. B. Frauen Gewalt aufzwingen, und den Menschen – insbesondere den Frauen - die Bildung zu untersagen, umsetzen. Das ist es, was sie derzeit tun und niemand sollte überrascht sein! Sie haben sich nie verändert! Aber nein nein!! Die Welt kann das nicht ignorieren.

Flüchtlinge aus dem Lager Kara Tepe

Vor allem die Vereinigten Staaten und der Westen nicht, die 20 Jahre lang in Afghanistan kämpften, Milliarden ausgegeben und viele getötet haben, während so viele Soldaten ihr Leben gegen die Taliban gelassen haben.

 

Nein, nein! Wir werden niemals akzeptieren, dass dieser Extremismus uns auferlegt wird und die Zukunft unserer Kinder verdunkelt wird. Wir, die Familien der Einwanderer und fernab der Heimat, sind uns der Situation in Afghanistan in jedem Moment bewusst und unsere Herzen schmerzen. Wir sind traurig darüber, dass wir nur aus der Ferne trauern können.

 

Immer noch gilt für die Migranten, die in europäischen Häfen gestrandet sind: Sieht Europa nicht die Situation in Afghanistan? Will Europa noch immer Flüchtlinge nach Afghanistan abschieben? Mit welcher Logik tun sie das?

 

Wir werden nicht schweigen. Wir Flüchtlinge sind jetzt auch die Stimme aller Afghanen, deren Stimme wieder zum Schweigen gebracht wird. Selbst in den dunkelsten Momenten, wie wir ihnen jetzt begegnen, der Angst um Familie und Freunde, die zurückgeblieben sind, werden wir nicht aufgeben. Es wird immer noch Menschen geben, die Menschlichkeit und Freiheit bis zum letzten Moment des Lebens mit starker Entschlossenheit verteidigen. Und wir hoffen, dass jeder dieser Menschen weltweit jetzt seine Stimme erhebt und ein Ende dieser Grausamkeit fordert.