Antikommunismus / Geschichte

Antikommunismus / Geschichte

75 Jahre Nordrhein-Westfalen

Tagelang Sondersendungen, Zeitungsbeilagen, großer Festakt mit Noch-Bundeskanzlerin und Möchtegern CDU/CSU-Kanzler und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet. Am 23. August 1946 wurde in der sogenannten „Operation Marriage” von der damaligen britischen Militärregierung mit der Verordnung Nr. 46 die Zusammenlegung der nördlichen Rheinprovinzen mit Westfalen befohlen, 1947 folgten die Lippe-Region und das Ruhrgebiet.

Korrespondenz aus Duisburg

„Mit dieser klugen Entscheidung legten die Briten den Grundstein für Freiheit, Demokratie und Solidarität“¹, behauptet Armin Laschet. Tatsächlich war die Gründung Nordrhein-Westfalens Ergebnis knallharten antikommunistisch imperialistischen Kalküls der westlichen Besatzungsmächte Großbritannien und Frankreich unter Führung der USA. Der Sieg über den Faschismus unter Führung der Sowjetunion stürzte den Antikommunismus in seine bis dahin tiefste Krise.

 

„Nicht nur die faschistische Variante des Antikommunismus verlor massiv an Zustimmung, sondern auch die gesamte kapitalistische Ordnung.“ (Stefan Engel: „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“, S. 52) Willi Dickhut führt in „Gewerkschaften und Klassenkampf“ zur Situation 1946/47 aus: „Zum Schein leitete die britische Militärregierung eine "Konzernentflechtung" ein, die nichts anderes als eine üble Komödie war, um hinter den Kulissen die Konzerne umzurangieren und zu erhalten. Die Westmächte lehnten die Vergesellschaftung der Schlüsselindustrie (Stahlwerke, Bergbau, Chemie) und der Banken ebenso ab wie die Bodenreform und verboten die Durchführung diesbezüglicher Beschlüsse in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Da waren die Amerikaner in ihren Plänen offener. Der US-Militärberater Herrenberg betonte im Mai 1948: ‚Das deutsche Volk soll sich keinen Illusionen hingeben. Der Marshallplan ist die konsequente Restauration des Privatkapitalismus. Mit ihm ist keine Art von Sozialismus zu vereinbaren.‘"

 

Diese Politik wurde konsequent verfolgt: „Demokratisch und freiheitlich“ wurden dann die Kommunisten aus Betrieben und Gewerkschaften, die KPD war besonders auf den Zechen und in den Stahlwerken stark, hinausgesäubert, die KPD verboten usw. SPD und rechte Gewerkschaftsführung spielten dabei eine unrühmliche Rolle mit ihrer Politik der Klassenzusammenarbeit, um Streiks und den Kampf um wirkliche gesellschaftliche Veränderungen zu unterlaufen oder zu unterdrücken.

 

Die Arbeiterklasse in NRW mit seiner nach wie vor hohen Konzentration an Industriearbeitern und Großbetrieben war und ist bis heute dagegen ein wichtiges Zentrum bedeutender Arbeiterkämpfe, wie dem Stahlarbeiterstreik 1978 um die 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, Rheinhausen, dem großen Bergarbeiterstreik 1997, Opel Bochum 2004 usw. bis heute. Aber auch im Kampf um den Wohnraum, gegen die reaktionäre Flüchtlingspolitik, gegen die Verschärfung des Polizei- und Versammlungsgesetzes, kämpfen die Massen um eine lebenswerte Zukunft. In all diesen Kämpfen spielte und spielt die MLPD eine wesentliche Rolle, die heute unübersehbar ist.

 

Wer die wirkliche Geschichte kennenlernen will, dem ist das Gesamtwerk von Willi Dickhut und die Reihe des theoretischen Organs der MLPD, REVOLUTIONÄRER WEG, zu empfehlen Eine Fundgrube auch zur Geschichte von NRW, als Geschichte und Schule der Kämpfe auf weltanschaulichem und politischen Gebiet. Sie können hier gekauft werden