Rebellisches Musikfestival
Die Angst des Ordnungsamtes Gelsenkirchen
Donnerstagnachmittag, ein Tag vor Beginn des Rebellischen Musikfestival. Während die eine Stadtbehörde - das Bauamt - noch über dem möglichen Verbot des Rebellischen Musikfestivals brütet, ist die andere, das Ordnungsamt der Stadt Gelsenkirchen, nicht untätig.
Im Gegenteil: Drei ausgewachsene Ordnungshüter waren notwendig, um den Bescheid abzuliefern. Zitat aus der Verfügung: „Jegliche Betätigung zugunsten der Vereinigung DHKP-C in inhaltlicher wie äußerlicher Hinsicht ist verboten.“ Der Auftritt der Band Grup Yorum soll mit strengen Auflagen versehen werden. Es wird ein Zwangsgeld in der Höhe von 10.000 bis 100.000 Euro angedroht.
Alle, die sich auf das Festival freuen, fragen sich: Worum geht´s??
Nach ausführlicher Lektüre der vier Seiten wird klar: Das Ordnungsamt reitet die Angst vor dem Kommunismus! Denn der Ordnungsamtsleiter schreibt: „Grup Yorum beteiligte sich regelmäßig an Konzerten, Demonstrationen, Streiks, Massenaktionen, Fabrik- und Universitätsbesetzungen in der Türkei. Ihre Mitglieder wurden wiederholt festgenommen und zu Haftstrafen verurteilt. Die DHKP-C nutzt die Popularität der Musikgruppe Grup Yorum, um über deren Anhängerkreis hinaus eine Vielzahl von Personen anzusprechen und zu mobilisieren.“ Wir wollen festhalten: Die DHKP-C ist nicht eingeladen. Auf der Bühne wird Grup Yorum stehen.
Sie sind eine populäre linke Band aus der Türkei mit revolutionären Musikerinnen und Musikern. Es wird ihnen die Solidarität mit Kämpfen von Arbeitern und Studenten attestiert. Sie wurden deswegen in der Türkei verhaftet, einem Land, das einen faschistischen Präsidenten hat. Bisher können wir nichts Negatives entdecken!
Womit argumentiert das Amt? Die DHKP-C sei „linksextremistisch“! Linksextremistisch ist ein antikommunistischer Kampfbegriff. Er soll Bereitschaft zu sinnloser Gewalt mitdenken lassen.
Aber Lieder zur Unterstützung von streikenden Arbeitern und protestierenden Studenten sind kein Terrorismus, sondern willkommene Unterstützung von notwendigen Kämpfen.
Kein Angst vor linken Liedern!
Gib Antikommunismus keine Chance!