Gauland zu Afghanistan

Gauland zu Afghanistan

Nur noch Krisen, eine Sitzung: Der Bundestag am 25. August und Herr Gauland

Hochwasser, Corona, Afghanistan-Krieg: Das waren die wesentlichen Tagesordnungspunkte der Sitzung des Deutschen Bundestags am 25. August. Wo bleibt da der innovative Markenkern der angeblich "sozialen Marktwirtschaft"? Kapitalismus mit Krisen über Krisen – das trifft es wohl eher. Nicht mal vor der hochheiligen Bundestagswahl gelingt es, die Krisenwogen zu glätten.

Von lg

Am reaktionärsten äußert sich erneut Alexander Gauland von der AfD. "Wie viele afghanische Mädchen in der Schule wiegen einen toten deutschen Soldaten auf?" fragt er. Denn, so Gauland: "Um Geschlechtergerechtigkeit in die muslimische Welt zu tragen, mussten deutsche Männer sterben."

 

Neben der faschistischen Logik, Menschenleben verschiedener Nationalität gegeneinander aufzuwiegen, ist dies keineswegs eine "grundsätzliche Kritik am Afghanistan-Krieg", wie das heute journal Gauland fälschlich bescheinigt. Denn seit wann wurden deutsche Soldaten nach Afghanistan geschickt, um Geschlechtergerechtigkeit durchzusetzen?! Freilich hatte die CDU 2001 so argumentiert, der Gauland damals noch angehörte. Doch richtig ist es so: Um deutsche imperialistische Interessen in Afghanistan zu vertreten, mussten deutsche Soldaten und afghanische Mädchen sterben. Doch daran ist von Gauland selbstverständlich kein Wort der Kritik zu hören. Immerhin stammt Gauland aus einer großbürgerlichen reaktionären Familie, die ihren Sohn nach dem Zaren Alexander I. benannten (der junge Gauland erhielt übrigens in der DDR völlig berechtigt keine Studienerlaubnis).

 

Gaulands braune Truppe ist keineswegs gegen imperialistische Kriege, nur absehbare Niederlagen für den Imperialismus sieht er nicht gern, zumal die nichtmonopolistische Bourgeoisie in der AfD nicht ausreichend genug vom deutschen Treiben in Afghanistan profitierte.