Bundestagswahl
Die „deutsche Leitkultur“ der AfD – völkisch, nationalistisch, ultrareaktionär
Die AfD zieht in einem aktuellen Handzettel zur Bundestagswahl vom Leder: „Was ist das, Leitkultur? Das ist Deutschland. Unser Fleiß, unsere Werte, unsere Traditionen und unsere Hingabe haben unser Land zu dem gemacht, was es heute ist.“¹.
Man fragt sofort: Wessen Fleiß und zu wessen Nutzen, welche Werte und welche Traditionen? Und was ist daran „deutsch“? Meint die AfD die fortschrittliche Rolle eines Goethe für die deutsche Sprache, eines Beethoven in der Musik, eines Karl Marx und Friedrich Engels für den wissenschaftlichen Sozialismus?
Weit gefehlt! So setzt sich die AfD in ihrem aktuellen Wahlprogramm „gegen die Schmähung des Deutschen Kaiserreichs ein. Noch heute zehren wir … von den kulturellen, technologischen und wirtschaftlichen Errungenschaften des Kaiserreichs“²
Die AfD beruft sich allen Ernstes auf eine „Tradition“, die der Welt den zweifelhaften kulturellen Fortschritt eines Weltkriegs mit mehr als 9 Millionen Toten gebracht hat, eines Bismarck, der die Sozialisten verbieten und verfolgen ließ. „Der Krieg bekommt mir wie eine Badekur“, das waren die menschenverachtenden und zynischen „Werte“ von des Kaisers General Hindenburg. Es ist kein Zufall, dass die AfD bei solchen reaktionären Vorbildern landet, dient doch ihre Fiktion der „kulturellen Identität“ einer Nation nur der Konstruktion eines äußeren Feindes. Das war in der deutschen Geschichte schon zweimal die demagogische Begleitmusik für eine ultrareaktionäre Klassenversöhnung und Unterdrückung nach innen und brutale Aggression und Krieg nach außen.
Es gibt keine klassenneutralen Werte, keinen klassenneutralen Fleiß und keine klassenneutrale Tradition: In jeder Nation stehen den Werten und der Tradition der Arbeiterklasse, ihrer Klassensolidarität, ihrer Selbstlosigkeit im Klassenkampf und ihrer kommunistischen Weltanschauung auf der einen Seite, die kapitalistische Konkurrenz, der Egoismus, Unterdrückung und Skrupellosigkeit, die ganze bürgerliche Ideologie auf der anderen Seite gegenüber.
Der Pro-Kopf-Umsatz im Maschinenbau lag 2019 in den Betrieben über 1000 Beschäftigten bei 277.898 Euro.³ Doch die Früchte dieses „Fleißes“, der von den Arbeitern geschaffene Mehrwert, wird sich von den Kapitalisten unentgeltlich angeeignet.
Das sind im wahrsten Sinne des Wortes die „Werte“, die die AfD mit allen Mitteln verteidigen will.