Betriebskundgebung Bosch Feuerbach

Betriebskundgebung Bosch Feuerbach

Umweltverbrecher strafrechtlich verfolgen, Dieselfahrer entschädigen

Eine Kurzrede der Internationalistischen Liste/MLPD am Drehtor bei den Parkplätzen kam bei Bosch-Kollegen in Feuerbach gut an. Ein Kollege kam nochmal zurück, mit freudigen Gesicht: "Das könnt ihr gerne wiederholen".

Korrespondenz

"Liebe Dieselfahrer und Arbeiter im Dieselpumpenwerk", so die Rede, "für uns von der Internationalistischen Liste / MLPD ist das größte Umweltverbrechen der Nachkriegszeit, verursacht von der kriminellen Bande in der Vorstandsetage' bei VW, so ein Richter, weder vergeben noch vergessen. Im Grundgesetz steht zwar Umweltschutz, doch die Regierungen schützen die Verbrecher. Denner, der Bosch-Chef, log sogar dreist, Dieselautos seien Luftreinigungsmaschinen, obwohl er in der Entwicklung verantwortlich war und Bosch die Abschalt-Software lieferte. VW, RAG, … Umweltverbrecher strafrechtlich verfolgen, so unser Plakat! entschädigen. Wir fordern: Nachrüstung der Millionen Dieselfahrzeuge mit SCR-Katalysator auf Euro 6 Standard, Solarzellen auf alle Dächer der Autoindustrie auf Kosten der Autokonzerne. Die Transformation ist eine neue antikommunistische Lüge, sie würde Arbeitsplätze und Umweltschutz bringen. Ihr Vorbild Tesla zeigt, 1,4 Mrd. Euro Profite aus dem Emissionshandel, für uns die CO2 Steuer – Gewerkschaft und Umweltschutz wird mit Füßen getreten. Kapitalismus löst kein Problem. Arbeitsplätze und Umweltschutz erfordert gesellschaftsverändernden Kampf: Lösung Sozialismus!"

 

Kurzansprachen mit Pausen sorgten für viele Gespräche. Unsere Ansprache: "Gib dem Antikommunismus der bürgerlichen Parteien eine Abfuhr! Sei konsequent, Internationalistische Liste/MLPD wählen!" wirkte erst in Verbindung mit konkreten Problemen. Gewerkschaften als Kampforganisation finden die Kollegen gut. Sie wissen z. T. nicht, wie sie das durchsetzen können bei den Betriebsräten, die mehr mit dem Management zusammenarbeiten als mit den Kollegen. Neu ist, dass ein Teil jetzt bei uns Hilfe sucht. Bei anderen war die Frustration kaum zu knacken, geh mir weg mit Politik – spürbar war teilweise eine Anti-MLPD-Haltung als Einfluss vom faschistischen Erdogan oder faschistoider AfD im Betrieb.

 

Die Betriebskundgebung zeigte auch bei der Werkleitung Wirkung. Zwei Werkschützer kamen um 14:05. „Sie wissen, dass Bosch Sie nicht auf seinem Privatgelände haben will. Wir rufen jetzt die Polizei.“ Einer der Werkschützer ging auf die Kollegen zu und forderte auf, nichts zu nehmen. Eine Kollegin nahm demonstrativ eine Wahlzeitung, einige andere waren verunsichert, über diese massive Behinderung der Wahlwerbung. Wir sind im Recht, weil es öffentlich zugängliches Gelände vor dem Tor ist.

 

Der Werkschützer, sarkastisch: Recht haben und Recht bekommen ist ein Unterschied. Der Werkschützer wollte uns entmutigen: seit Jahren seid ihr hier und kommt nicht über 1 Prozent bei den Wahlen. Ein Wahlkämpfer antwortete: "Da muss Bosch extra seine Werkschützer beauftragen, uns vom Tor zu vertreiben, wo das doch gar keine Wirkung hat. Ein Prozent, das sind die Herrschenden die an der Macht sind und nichts als Krisen verursachen."