Bundestagswahlkampf der Internationalistischen Liste / MLPD
Wahlprogramm ist das Thema im Betrieb
Als Mitbringsel vom Wahlkampfauftakt der Internationalistischen Liste / MLPD am 21. August in Hannover habe ich einigen meiner Kollegen das Wahlprogramm mitgebracht und überreicht. Seitdem ist es DAS Gesprächsthema auf der Arbeit. Die Forderungen zur Rente stoßen auf große Zustimmung: Endlich mal eine Partei die von unseren Bedürfnissen ausgeht! Wir erleben es ja tagtäglich auf der Arbeit: Kollegen die jahrzehntelang hart gearbeitet haben, oft auf Conti-Schicht und unter schweren Bedingungen, müssen regelrecht darum betteln, in Vorruhestand gehen zu können, weil ihre Knochen und auch die Psyche diese Belastung nicht mehr aushalten.
Anstatt rechtzeitig neue, junge Kollegen anzufordern, auszubilden und das Wissen und Know-How der Alten weiterzugeben, sollen diese bis zur letzten Schicht malochen und alles geben. Wer nicht mehr kann, soll bzw. muss sich kaputt schreiben lassen, um diesem Druck zu entkommen.
Die Forderung der MLPD „Herabsetzung des Rentenalters bei Männern auf 60 und bei Frauen aufgrund ihrer doppelten Belastung sowie bei Schicht- und Schwerarbeitern auf 55 Jahre – bei vollem Rentenausgleich!“ und „Erhöhung des Rentenniveaus auf 70 Prozent des Nettoverdienst!“ sind deshalb genau richtig. Direkt wurde diese Seite des Programms von einem Kollegen kopiert und an andere weitergegeben. Und die Frage, wer denn das alles bezahlen soll, wurde offensiv beantwortet: Die Konzerne und Milliardäre natürlich! Die paar Wahlprogramme wechseln ständig ihren Besitzer und in den Büros und auf den Leitständen werden sehr intensive und grundsätzliche Diskussionen darüber geführt.
Eine Frage, die beantwortet werden muss: Wie soll das im Sozialismus mit der Bezahlung funktionieren? Wenn es keinen Anreiz gibt, leistet doch keiner mehr was... Aber es ist doch genau andersherum: Im Sozialismus hat überhaupt erst mal jeder die Chance seine Fähigkeiten und Kenntnisse zum Wohle der Gesellschaft einzubringen. Und es bedeutet deshalb nicht, dass jemand der nichts leistet, einfach durchgezogen wird.
Am Ende vieler Diskussion kommt immer wieder die Erkenntnis: Da habt ihr euch viel vorgenommen. Das stimmt – die Gesellschaft so grundlegend zu verändern ist sicher keine einfache Aufgabe. Aber es ist notwendig, wenn wir nicht in der kapitalistischen Barbarei untergehen wollen. Und dafür werden jede Stimme für die Internationalistische Liste / MLPD und jeder Wahlkämpfer und viele neue Mitglieder gebraucht.