Demonstration gegen die IAA-Mobility in München am 11.9.
Fast 30.000 gehen für wirksamen Klimaschutz auf die Straße
Seit Tagen geht es hoch her in München, eine ganze Straßenspur quer durch die Innenstadt ist abgesperrt für die von der rot-grünen Stadtregierung nach München geholte Internationale Automobilausstellung. Während von den Stadtoberen der Greenwashing-Show der Autoindustrie alles zur Verfügung gestellt wird, behindert sie den Widerstand dagegen bis zum Schluss.
Ein Protestcamp für junge Menschen wird erst in letzter Sekunde auf der riesengroßen Theresienwiese genehmigt, bis zum Schluss ist nicht klar, ob für ca. 1.000 Zeltbewohner gekocht werden darf. Auf einem Platz, wo in diesem Jahr sowieso kein Oktoberfest stattfindet und wo sonst immer gekocht wird im September – für die Wies´n-Gäste. Für den 11. September war eine Großdemonstration angekündigt, organisiert von breiten Bündnissen von ADFC bis Autonome. Laut Veranstalter beteiligten sich 25.000 Menschen an der Demonstration und Radsternfahrt, die Polizei kam immerhin auf 13.500.
Die MLPD München nimmt an der Demonstration teil mit einem stationären Bücherwagen und einer Demo-Delegation. In zahlreichen Gesprächen auf und am Rande der Demo wird klar: Eine große Masse von Menschen lehnt das ganze Spektakel ab. Viele machen sich darüber Gedanken, dass hier vieles vorne und hinten nicht stimmt. Die Demonstration hat in großen Teilen der Bevölkerung Sympathie. Die Streitkultur auf der Demonstration ist freundschaftlich und sachlich. Viele erkennen die Wurzel der Probleme im kapitalistischen System, nehmen gerne die Wahlzeitung mit, manche auch das Programm, einzelne auch das Buch von Stefan Engel „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“ oder das Rote Fahne Magazin. Die MLPD ist von den Wahlplakaten her vielen bekannt.
Es wird doch oft noch taktisch gewählt. Einer am Rand sagte nach der Diskussion, die zunächst kontrovers verlief, der sich aber von guten Argumenten beeindruckt zeigte: „Okay, ich nehm die Wahlzeitung mit und morgen hab ich Stammtisch, ich leg sie dann dort auf den Tisch – es stimmt, dass hier was grundsätzlich anders laufen muss.“ Solche Gespräche führten wir an diesem denkwürdigen Tag in München mehrfach.
Die Demonstration durch die Innenstadt wurde von der Polizei massiv behindert und aufgehalten. Eine Befestigung von Transparenten auf Bäumen nahm die Polizei als Vorwand für den Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray. Insgesamt zeigte sich an diesem Tag eindrucksvoll, dass das Umweltbewusstsein der Masse der Bevölkerung sich entwickelt und auch zunehmend die kapitalistische Profitwirtschaft ins Visier genommen wird. Und es wächst die Bereitschaft sich über die sozialistische Alternative auseinanderzusetzen.