Frankfurt/Main und Berlin
Kämpferische Streikkundgebungen der GDL
200 Streikende versammelten sich pünktlich um 12.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof Frankfurt. GDL-Vorstand Lutz Schreiber begründete die Forderungen der GDL, kritisierte, dass die Medien immer nur Lokführer als Streikende nennen, Disponenten und anderes Bahnpersonal aber nicht erwähnen.
Er informiert über die Solidarität aus anderen Gewerkschaften. Es ist offensichtlich, dass der Streik der GDL nicht nur den Bahn-Kapitalisten ungelegen kommt, weil er die erhoffte Ruhe in den Betrieben durchbricht. Kritisiert wurde die Lächerlichkeit von „überhöhten Forderungen“ der GDL zu sprechen, deren Forderung mit einer jährlichen Erhöhung von 1 % nicht einmal in die Nähe der Inflationsrate kommt. Der DB-Vorstand will Lohnverzicht. Schreiber prangerte weiter die Unglaubwürdigkeit des Bahnvorstands an, der den Gang vors Gericht bis zuletzt leugnete mit der Erklärung „sowas klären wir unter uns“. Dann kam es anders und die Bahn steckte zwei Schlappen vor Geicht ein, wofür es viel Applaus gab. Selbstbewusst nehmen die Streikenden jede ehrliche Solidarität erfreut an. Am Dienstag um 2 Uhr traten die Kollegen wieder zur Arbeit an. Wenn nichts Gescheites angeboten wird, zweifelt keiner, dass sie zu weiteren Streiks bereit sind. Über die gesamte Streikdauer beteiligten sich 19.000 Eisenbahner. Begleitet wurde der Streik von Kundgebungen im gesamten Bundesgebiet.
In Berlin versammelten sich 400 bis 450 streikende Eisenbahner, die vorher größtenteils an einer Fahrraddemo teilgenommen hatten. Mit großem Beifall wurde dann Claus Weselsky begrüßt, der sich bei allen Streikenden ausdrücklich für ihren Mut und ihre Standhaftigkeit bedankte. Im Mittelpunkt seiner Rede standen die Verteidigung des Streiks gegen alle Angriffe seitens des Bahnvorstands, von Politikern aller bürgerlichen Parteien und der Hetze in den Medien. Mit spürbarem großem Stolz feierten er und alle Streikenden die Verteidigung des Streikrechts, nachdem der DB-Vorstand mit seinem Antrag auf Streikverbot vor zwei Gerichten grandios gescheitert war. Er prangerte den Bahnvorstand als Schuldigen an, der den Streikenden keinen Millimeter entgegenkommt. Und er setzte auf alle Arbeiterinnen und Arbeiter und die Bahnfahrer, die sich mit Sicherheit auch eine kämpferische Gewerkschaft wünschen. Die Solidaritätserklärung der Vorsitzenden der MLPD, Gabi Fechtner, wurde gern genommen. In vielen Gesprächen spielte auch die Urabstimmung bei der Charité und Vivantes eine Rolle und der Standpunkt, dass man einen gemeinsamen Streik begrüßen würde. Dazu kann und sollte es jetzt kommen, nachdem über 95% dem Streik zugestimmt haben.
- Solidaritätserklärung der Wählerinitiative Julia Scheller und Volker Kraft (Stuttgart)
- Auf der GDL-Kundgebung in Magdeburg kam das "Lok-Lied" von Nümmes gut an