Wahlkampfsplitter der letzten Woche

Wahlkampfsplitter der letzten Woche

Der Sozialismus als gesellschaftliche Alternative ist aktueller denn je!

Vom Straßenumzug über Kundgebungen, Gesprächen an der Haustür mit Übergeben der Wahlzeitung, einem Fest mitten im Wahlkampf bis zu einem Besuch bei Milchbauern in Oberbayern - vielfältige Initiativen der Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer der Internationalistischen Liste/MLPD.

Rote Fahne
Der Sozialismus als gesellschaftliche Alternative ist aktueller denn je!
Straßenumzug der Wählerinitiative Anna Vöhringer und Peter Weispfenning (Foto: REBELL)

Straßenumzug in Bochum-Langendreer

Am Dienstag organisierte die Wählerinitiative der Internationalistischen Liste/ MLPD in Bochum einen Straßenumzug. Mit dabei waren viele Rebellen und Rotfüchse, um die Direktkandidaten Anna Vöhringer und Peter Weispfenning zu unterstützen. Am Samstag vorher hatten wir den Einsatz mit einem Workshop vorbereitet. Wir hatten uns vorgenommen, die Leute zu Entscheidungen herauszufordern: die Internationalistischen Liste/ MLPD zu wählen und selbst aktiv zu werden! Jetzt kam's drauf an, das in die Tat umzusetzen. Mit Live-Musik, Kurzreden, Trupps und den Rotfüchsen als Spendensammler zogen wir durch die Straßen und Häuser. Auffällig war die große Offenheit vieler Leute. Eine Passantin fragte, warum wir „immer noch" Begriffe wie Sozialismus benutzen - ist das nicht veraltet? Nein! Der Sozialismus als gesellschaftliche Alternative ist aktueller denn je. Wir wollen im Wahlkampf bekannt machen, was der sozialistische Aufbau in der Sowjetunion und China erreicht hat und was wir aus den Fehlern und Problemen lernen können. Deshalb verbreiten wir auch das neue Buch „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus". Sie wollte es noch nicht kaufen, nahm aber gerne eine Einladung zur Wählerinitiative mit. Wir freuen uns schon, bei weiteren Einsätzen die persönliche Überzeugungsarbeit weiter zu trainieren!

Hellersdorf: Gegen Rassismus, Völkerhetze und Antikommunismus, für Frieden und Sozialismus

Das Motto der Direktkandidatin Christa Wolfer in Hellersdorf polarisierte sofort. Beim Straßenumzug in Hellersdorf, der im strömenden Regen begann, gab es entweder Zustimmung: "Ich bin auch für Sozialismus“ oder die Fenster wurde umgehend wieder zu gemacht. Die Wahlkämpfer gingen in die Häuser und übergaben die Wahlzeitung. Das ermöglichte Diskussionen, die auch eine ursprüngliche Ablehnung veränderten und zum Programmkauf führten. Bei einer Diskussion stellte sich heraus, dass im „sich „links fühlen“ eine Einheit mit der SPD gemeint war. Eine ausführliche Diskussion über die Rolle der SPD, ihre Veränderung von einer Arbeiterpartei zu einer Monopolpartei, der Auseinandersetzung darüber, dass die MLPD die einzige linke Arbeiterpartei ist, führte zu einer Spende von 20 Euro.

Kassel: Mitten im Wahlkampf ein Geburtstagsfest gefeiert.

Wir haben mitten im Wahlkampf ein ausgelassen fröhliches Fest gefeiert und wieder richtig aufgetankt für die letzten zwei Wochen vor den Wahlen. Mit fast 50 Gästen war es ein voller Erfolg und es wurde bis in die Nacht getanzt! Ein fürstliches Fingerfood-Buffet war die beste Idee. Der Höhepunkt des Abends war der Auftritt eines „A Capella-Chors“, in dem ein 66-er mitsingt. Überhaupt war die Stimmung superklasse und die Tanzmusik gut ausgewählt, sodass die Tanzfläche meistens voll war. Mit 116,00 Euro Spenden für die Karl-Marx-Statue und 125,00 Euro Spende für das Fest selbst war es auch in finanzieller Hinsicht ein voller Erfolg. Auch wenn ich noch Tage davor dachte, wie kommen wir auf die Schnapsidee, zu allen Aktionen hin noch ein Fest zu planen, war das eine super Idee und hat unseren Zusammenhalt gestärkt!

München: „Ich find's cool, dass ich hier an meiner Haustür mit euch politisch diskutieren kann!"

Seit zwei Wochen klingeln wir im ehemaligen Arbeiterwohnviertel Giesing an Türen. Oder reden auf Spielplätzen mit Müttern. Sie haben dort eher Zeit zum Reden, genauso wie an der Tür. Wir treffen auf viel größere Aufgeschlossenheit als bei vergangenen Wahlen. Mehrere Frauen sitzen in der Sonne, die Kinder spielen im ruhigen Innenhof. Wir werden freundlich aufgenommen. Etwas erstaunt sind wir, dass junge, migrantische Frauen zunächst eher ausländerfeindliche Sprüche machen. „Es kann nicht sein, dass sie einen Kindergartenplatz bekommen, und wir unsere Kinder durch die halbe Stadt transportieren müssen.“ Schuld daran ist eine sogenannte „Ampelregelung“, d.h. Kinder migrantischer Eltern haben Vorfahrt vor Kindern aus dem Stadtteil mit migrantischen Wurzeln, aber deutscher Staatsangehörigkeit. Wir klären, dass die Ursache doch darin liegt, dass es viel zu wenig wohnortnahe Kindergartenplätze gibt. Der Gedanke, die Kinder mit den schwierigsten Startbedingungen besonders zu fördern, ist richtig, aber es darf keine Spaltung geben. Wir sprechen über die Abwälzung der Krisenlasten auf die Familien und darin auf die Mütter. Unsere Frauenrunde überschlägt sich mit konkreten Beispielen: Dass Kopien im Hunderterbereich von den Eltern selbst bezahlt werden müssen, obwohl Kopiergeld erhoben wird. Und die Bereitschaft, das Wahlprogramm durchzulesen, steigt.

Bei Bauern in Oberbayern

Wir gehen durch einen sehr kleinen Ort mit drei Milchbauern. Und stellen uns vor: Internationalistische Liste/MLPD und die Agrarplattform im Internationalistischen Bündnis. Schnell erzielen wir Einigkeit, dass es mit der Agrarpolitik im Interesse der Großkonzerne nicht weitergehen kann. Auf Zustimmung stößt, dass Bauern im Kampf sich mit der Arbeiterbewegung zusammenschließen müssen, um erfolgreich zu sein. Die Bauern selbst berichten Konkretes. Deutlich ist, dass die Bindung zur CSU sich aufgelöst hat – ein Grund, warum die CSU in Bayern unter die 30%-Marke gefallen ist. Die Agrarplattform hat Zukunft als Zusammenschluss von Klein- und Mittelbauern und muss gerade in Bayern noch viel breiter bekannt gemacht werden. Und die MLPD als Partei, die sich für die Einigkeit von Arbeiter- und Bauernbewegung einsetzt. Die Wahlentscheidung steht eh noch aus, so ein Bauer. Wir werden Ausflüge ins Umland künftig stärker dafür nutzen, mit Bauern zu sprechen.

Wuppertal: Schwungvoller Straßenumzug und Wahlbehinderung auf dem Schulhof

Am 9. September führten wir von der Wählerinitiative Bergisch Land gemeinsam mit unserer Direktkandidatin Nuran Cakmakli-Kraft einen schwungvollen und offensiven Straßenumzug im traditionellen Arbeiterviertel der Elberfelder Nordstadt durch. Mit mehreren kämpferischen Ansprachen wurde nicht nur der Kapitalismus direkt angegriffen, sondern auch unter stetigem Beifall von den umliegenden Balkonen die speziellen Probleme des Viertels angesprochen. In zahlreichen Gesprächen sowohl auf der Straße wie auch in den Häusern erfuhren wir eine breite Zustimmung unserer Argumente. Auch ist die Internationalistische Liste/MLPD vielen Leuten ein Begriff. Ein Highlight war, als mehrere Kinder am offenen Mikrofon über ihre Hoffnungen und Wünsche für die Zukunft sprachen. An erster Stelle stand hier klar, dass endlich das Coronavirus verschwinden möge. Bei einer Verteilaktion vor dem Werther Berufskolleg in Wuppertal-Barmen bestand für die Jugendlichen die Möglichkeit einer Diskussion mit der Direktkandidatin Nuran Cakmakli-Kraft. Nach einigen intensiveren Gesprächen erschienen zwei Lehrkräfte; einer der beiden forderte uns auf, das offen zugängliche Schulgelände zu verlassen. Wir verteidigten unser Recht auf Verteilung der Wahlinformationen und wehrten uns gegen verbale Angriffe auf unsere Direktkandidatin.