Explosion bei Currenta
Getan hat sich nichts!
Sieben Tote und 31 Verletzte sind die verheerende Bilanz der Explosion in der Sondermüllverbrennungsanlage der Firma Currenta in Leverkusen-Bürrig am 27. Juli. Die Internationalistische Liste / MLPD hat als einzige Organisation am 2. August eine Protestkundgebung in Wiesdorf „gegen die Vertuschung und das Verharmlosen der Explosion“ durchgeführt.
Am offenen Mikrofon sprachen zahlreiche Kollegen, Gewerkschafter und Vertreter von der „Coordination gegen Bayer Gefahren“. Getan hat sich seit dieser Zeit trotz der anhaltenden Kritik und den Befürchtungen aus der Bevölkerung von offizieller Seite her – nichts! Die Methode „Vertuschen und Verharmlosen“ wird von Currenta in trauter Eintracht mit der NRW-Landesregierung und der Bezirksregierung fortgesetzt.
In der Sitzung des Leverkusener Stadtrats vom 30. August beteuerte Currenta-Chef Gennen, es habe „kein Gesundheitsrisiko“ gegeben. Das steht in krassem Gegensatz zu dem Statement von Manfred Santer, Chemiker bei Greenpeace, der berichtete, dass in sieben von 14 Proben aus Bürrig und Opladen „hochgiftige Dioxine“ gefunden wurden (Leverkusener Stadt-Anzeiger, 31.8.21) Die Sendung Monitor vom 19. August deckte auf, dass die Bezirksregierung Köln den Currenta-Giftmüll in 2016, 2018 und 2020 kontrollierte – und zwar nur anhand der vorliegenden Currenta-Unterlagen. Monitor dazu: „De facto kontrollieren die Anlagenbetreiber nämlich selbst, ob die Stoffe, die sie annehmen, richtig deklariert sind.“
Jonathan Meier, Direktkandidat der Internationalistischen Liste / MLPD für Köln-Mülheim und Leverkusen, stellt fest: „Als Heilerziehungspfleger bin ich empört, wie auf Teufel komm raus die offensichtlichen Gesundheitsgefahren der Giftmüllexplosion durch den Betreiber Currenta und die Bezirks- und Landesregierung nach wie vor vertuscht und verharmlost werden. Es ist zu kritisieren, dass nur aus der unmittelbaren Umgebung vereinzelt Proben analysiert wurden.
Meine Forderung ist, dass von einem unabhängigen Umweltlabor die gesammelten Proben entlang der Route der damaligen Giftwolke gesammelt, untersucht und die Ergebnisse vollständig veröffentlicht werden. Dies muss Currenta zahlen. Die nächsten Jahre müssen gesundheitliche Reihenuntersuchungen der Menschen auf Kosten von Currenta regelmäßig stattfinden.“ Zur bisherigen Produktionstechnik sagt Jonathan Meier: „Es müssen zügig neue chemische Produktionsverfahren erprobt und umgesetzt werden, bei denen nicht diese Giftmüllmengen anfallen, mit denen dann noch Profite generiert werden. Es kann nicht sein, dass die Gesundheit der Bevölkerung weiter aufs Spiel gesetzt wird.“