Lübeck
Lasst uns weiter miteinander reden!
Ein 19-jähriger Jugendlicher - wir nennen ihn hier Florian - hatte sich bei uns gemeldet und um ein Gespräch gebeten.
Ich besuchte ihn noch am gleichen Abend. Unzufrieden war er mit der Haltung von Linkspartei und DKP zu Russland und China. Wir konnten uns schnell einigen, dass diese zwei neuimperialistische Länder sind. Wir vereinbarten, uns bald wieder zu treffen. Nach mehreren gescheiterten Anrufversuchen schrieb mir Florian eine SMS: „Ich möchte keine weiteren Gespräche in Anspruch nehmen, da unsere politischen Ansichten zu weit auseinander liegen.“ Überrascht antwortete ich ihm: „Wir hatten doch weitgehende Übereinstimmung. Einen Gesprächsabbruch sollte es unter Linken nicht geben.“ Postwendend stimmte er dem zu. Aber er habe nach Recherchen herausgefunden, dass die MLPD als „stalinistisch“ bezeichnet wird.
Ich schlug ein Gespräch vor, weil sich solche Fragen nicht per SMS klären lassen. Dem stimmte er zu und einige Tage später trafen wir uns. Er erinnerte sich, dass schon Marx und Engels den Antikommunismus angriffen, der eine Reaktion der herrschenden Klasse auf den Sozialismus ist, um den Arbeitermassen den Weg dahin zu verbauen. Dementsprechend greifen wir die antikommunistische Gleichsetzung von Sozialismus und Faschismus, von Stalin und Hitler an.
Sehr aufmerksam hörte er sich - auch mit Hinweis auf entsprechende Absätze im Programm der MLPD - unsere dialektische Beurteilung Stalins an. Wir setzen uns mit den Fehlern beim sozialistischen Aufbau vom Standpunkt der Arbeiterklasse und des notwendigen Lernens für einen künftigen sozialistischen Aufbau kritisch auseinander. Weil der Antikommunismus die Erfolge völlig negiert, wollte er von mir die Broschüre „Unvergängliche Erfolge beim Aufbau des Sozialismus“ und das MLPD-Programm. Ein nächster Gesprächstermin ist angesagt.