Dortmund: Antikapitalistische Tendenz gestärkt
5000 beim Klimaaktionstag
Mit 5000 Demonstranten sind fast doppelt so viele zur Abschlusskundgebung des Klimaaktionstages von FFF in Dortmund gekommen wie geplant. Sie waren in einem Sternmarsch mit drei Lauf- und vier Fahrradtouren zum Hansaplatz gekommen.
An den Treffpunkten der Demorouten hingen unübersehbar Plakate des REBELL. Neben verschiedenen Umweltorganisationen hatte auch ver.di zu dem Aktionstag aufgerufen. Auch die Internationalistische Liste/MLPD, der Jugendverband REBELL und die Rotfüchse und die Dortmunder Gruppe der Umweltgewerkschaft hatten dazu mobilisiert.
Auf der Kundgebung waren alle Altersgruppen vertreten. Das Gros stellten Jugendliche mit vielen selbstgemachten, ideenreichen Plakaten und Transparenten. Arbeiterinnen und Arbeiter traten nur vereinzelt mit eigenen Plakaten in Erscheinung. Dabei kann nur der Schulterschluss zwischen der Arbeiter- und der Umweltbewegung den Druck auf der Straße erzeugen, der für die Durchsetzung dringender Sofortmaßnahmen wie z.B. die Stilllegung der Kohlekraftwerke notwendig ist.
Im Vergleich zu den letzten FFF-Demos hat sich die antikapitalistische Tendenz verstärkt. Das drückte sich nicht nur in Parolen aus, sondern auch darin, dass auf Plakaten und auch Reden die Konzerne für die Umweltzerstörung verantwortlich gemacht wurden. Das lässt aber immer noch die Illusion zu, durch „die Politik“ Druck auf die Regierung zu machen. Offen vertrat diese eine der selbsternannten Sprecherinnen von FFF in Dortmund, Lena Kah, die erklärte, dass „diese Bundestagswahl unsere letzte Chance“ sei. Etwa durch die Wahl der GRÜNEN, die ausgerechnet mit den Hauptverursachern der Umweltzerstörung, den Monopolen, die Umwelt retten will? Daran bestanden bei vielen berechtigte Zweifel. „Klimagerechtigkeit kann man nicht wählen, das muss man sich auf der Straße erkämpfen“, dafür erhielt ein Redner viel Beifall.
Die Internationalistische Liste/MLPD hatte auf dem Westenhellweg vor Beginn der FFF-Kundgebung eine eigene Kundgebung durchgeführt, auf der neben der Bundestagskandidatin Sarah Rißmann auch eine Vertreterin der Umweltgewerkschaft, einer der Moderatoren der Montagsdemo und ein REBELL sprachen. Sarah Rißmann griff die Berliner Monopolparteien für ihr Greenwashing an und legte überzeugend dar, warum heute zur Rettung der Umwelt ein gesellschaftsverändernder Kampf notwendig ist.
Der ankommende Demonstrationszug wurde mit gemeinsamen Parolen begrüßt und dann geschlossen zum Hansaplatz marschiert. Dort rief das selbsternannte FFF-Orga-Team von der Bühne dazu auf, das Transparent der MLPD zur Rettung der Umwelt vor der Profitwirtschaft und die Fahne einzurollen, erhielt dazu aber nur geringen Beifall. Es waren vor allem Antideutsche, die in ihrer Funktion als Ordner immer wieder vergeblich versuchten, das Auftreten der MLPD zu behindern und dabei auch vor körperlichen Provokationen nicht zurückschreckten. Abstoßend und peinlich, wie drei Antideutsche zwei Rotfüchse daran hindern wollten, ihre Aufkleber gegen Spende abzugeben. Doch diesmal ging der Versuch, die MLPD zu isolieren, weitgehend nach hinten los. Mitglieder der Linkspartei stellten sich ausdrücklich vor das MLPD-Transparent, um es gegen mögliche Angriffe zu schützen. Eine Gruppe Jugendlicher kam extra zum Transparent und wollte die MLPD kennen lernen. Überall wurden sehr intensive und tiefgehende Gespräche über den Sozialismus beim Verkauf des Buches „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“ geführt und auch einige Exemplare verkauft. Viele fotografierten den Titel oder wollen sich auf der Website des Revolutionären Wegs „in das Thema einlesen.“