IG-Metall-Chef in der Bildzeitung
Kostet Klimaschutz Hunderttausende Jobs?
„IG Metall-Chef Jörg Hofmann warnt: Klimaschutz kostet Hunderttausende Jobs“ - so titelte die Bildzeitung am letzten Donnerstag.
Zehn Tage vor der Bundestagswahl bedient sich Hofmann eines Interviews mit der Bildzeitung, um die berechtigte Sorge der Kolleginnen und Kollegen um ihre Arbeitsplätze gegen konsequenten Umweltschutz auszuspielen.
Er sieht die Schuld bei Politikern, die völlig den Kontakt zur Realität verloren haben. Und: „Kaum hatte man den Ausstieg aus den Verbrennungsmotoren für 2035 faktisch beschlossen, gab es Forderungen, ihn auf 2030 vorzuziehen.“
Der angeblich überzogene Umweltschutz vernichte massenhaft Jobs - nicht die Profitmaximierung von Daimler, dem 13,5 Prozent Rendite nicht langt und der deshalb an den Plänen zur Vernichtung von 30.000 Arbeitsplätzen festhält! Dazu sollen sich die deutschen Werke auf die Produktion von Luxus-E-Autos konzentrieren und die Verbrennermotoren sollen in Polen oder China gefertigt werden.
Deshalb kannten wir das Ausbremsen der „zu ambitionierten Klimaschutz-Grenzwerte“ bisher vor allem von den Auto-Vorständen und ihrem Verband VDA. Schützenhilfe bekommen sie dabei von der faschistoiden AfD und ihrem betrieblichen Arm „Zentrum“. Diese machen den „ideologischen Umweltschutz“ von Umwelt- und Arbeiterbewegung für das Aus für den Verbrennermotor und Jobvernichtung verantwortlich. In Wirklichkeit offenbaren diese Kräfte ihre menschenverachtende Ideologie, wenn sie die wachsende Gefahr der globalen Umweltkatastrophe als Panikmache leugnen.
Es war die Internationalistische Liste/MLPD, die im letzten Bundestagswahlkampf die kriminelle Abgasmanipulation von VW & Co zum Thema machte und den „Kampf um Umweltschutz und Arbeitsplätze auf Kosten der Profite“ unter den Automobilarbeitern und in den Gewerkschaften verankerte. Im Endspurt dieses Wahlkampfes diskutiert die Wählerinitiative in Stuttgart mit den Daimler-Kollegen massenhaft darüber, dass der Kampf um Arbeitsplätze und Umweltschutz notwendig ist und wir auf einen gesellschaftsverändernden Umweltkampf mit der Perspektive Sozialismus orientieren.