Bundestagswahlkampf

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Russwurm fordert mehr Sinn für Unternehmerbelange

Ist es Ihnen auch schon aufgefallen, dass im Bundestagswahlkampf vor allem „Luxusprobleme einer saturierten Gesellschaft“ diskutiert werden? Nein? Uns ehrlich gesagt auch nicht!

Von fh

Das ist die dreiste Behauptung von Siegfried Russwurm, seines Zeichens Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Dieser Mensch fordert doch allen Ernstes „mehr Sinn für Unternehmerbelange in der politischen Debatte“, obwohl doch die Regierungen und die Massenmedien bereits nach der Pfeife des BDI und der Monopole tanzen.

 

Für ihn und seine Freunde beim „NRW-Unternehmertag“ leben wir also in einer „saturierten“ Gesellschaft. „Saturiert“ bedeutet so viel wie verwöhnt, träge, überversorgt. Es liegt für Kapitalisten auf der Hand, dass die Hartz-IV-Betroffenen mit 3 Euro mehr im nächsten Jahr „überversorgt“ sind angesichts einer Inflation von real sicher um die 10 Prozent! Es liegt für Kapitalisten auch auf der Hand, dass die Rettung der Umwelt ein „Luxusproblem“ ist, das ihre Maximalprofite bedrohen könnte.

 

Siegfried Russwurm weiß wahrhaftig, was saturiert bedeutet und was Luxusprobleme sind. Als Personalvorstand bei Siemens hat er Tausende Arbeitsplätze vernichtet und dafür ein Jahresgehalt von schlappen 5,4 Millionen bekommen plus knapp zwei Millionen in Aktien und einer kleinen Versorgungszusage von sechs Millionen gegen „saturierte“ Altersarmut.

 

Als Aufsichtsratsvorsitzender von Thyssen-Krupp hat er Ende 2020 das „Luxusproblem“ der Vorstandsmitglieder gelöst mit einem Sonderbonus von knapp einer Million. Deshalb: Keine halben Sachen bei der Wahl! Politik für Arbeiterinnen und Arbeiter statt für Milliardäre!