Siemens-Energy
Kahlschlagprogramm durchgesetzt – Klassenzusammenarbeitspolitik gescheitert!
Am 15. Mai 2019 (!) war auf Rote Fahne News zu lesen: "Mit der Ausgliederung der Siemens-Kraftwerkssparte Gas & Power werden zur bisher laufenden Vernichtung von 6.000 Arbeitsplätzen weitere Zehntausende zum Kahlschlag freigegeben.“ Genau das ist nun am Ende des „Einigungsstellen-Verfahrens“ herausgekommen!
Statt den konzernweit koordinierten Widerstand aller SE-Belegschaften zu organisieren, setzten Betriebsräte und IG-Metall-Führung auf „harte Verhandlungen“, „kreative Gegenvorschläge“ und „Druck durch die Politik“. Diese Strategie der zahnlosen Unterordnung unter die kapitalistischen Konkurrenzkampf-Zwänge ist nun offen gescheitert. SE-Vorstandschef Bruch (und nicht zu vergessen SE-Aufsichtsratschef Kaeser im Hintergrund, der bekanntlich die ganze Aufspaltung des Siemens-Konzerns durchgesetzt hatte) hat unsere „konstruktiven“ Co-Manager eiskalt abblitzen lassen. Bis Ende 2024 werden 2600 Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen, 7800 weltweit. Von den BRD-weit 17 SE-Standorten sind die großen Produktionswerke wie Berlin, Mülheim, Erlangen, Duisburg und Görlitz besonders betroffen.
Das ist nicht nur eine Provokation der Arbeiterklasse und ihrer Jugend. Es ist auch ein Schlag ins Gesicht der Umweltbewegung – denn wer soll denn die Anlagen und Technologien bauen, die für rasche Umstellung auf 100% erneuerbare Energieerzeugung nötig sind? Erst vor kurzem hat die SE-Windkraftsparte GAMESA 6000 Stellen gestrichen, diese Woche gab auch VESTAS die Schließung ihrer Windturbinen-Fabrik in der Lausitz bekannt, und nun auch noch der Kahlschlag bei Siemens-Energy. Für das Monopolkapital ist „Umweltschutz“ nur dann interessant, wenn sich damit Maximalprofit machen lässt! Wenn nicht, wird gnadenlos gestrichen.
Unglaublich, wie selbst damit dann Greenwashing betrieben wird: Kollegen berichten, dass die Werkleitung der Turbinenfabrik Berlin die Streichung von 600 Stellen damit schönredete, dass „dafür“ ja die „klimapolitisch wichtige“ Wasserstoff-Erzeuger-Fertigung von Erlangen ins Berliner Werk verlagert wird – mit sage und schreibe 15 (fünfzehn!) „neuen“ Arbeitsplätzen und der „Option“, diese dann ab 2024(!) auszubauen.
Die MLPD-Betriebsgruppe tritt für den Kampf um jeden Arbeitsplatz, die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht ein. Sie vermittelt eine sozialistische Perspektive aus kapitalistischer Ausbeutung und Unterdrückung. Sie zu stärken, ist ein richtiger Schritt, gerade um künftige Kämpfe vorzubereiten.