Ordner bekamen im Vorfeld antikommunistisches Training

Ordner bekamen im Vorfeld antikommunistisches Training

Wichtiger Klärungsprozess auf der Friday for Future-Demo in Hamburg

In Hamburg nahmen am 24. September 2021 nach Veranstalterangaben 80 000 Menschen an der FFF-Demo teil. Das Internationalistische Bündnis zog mit Courage-, Umweltgewerkschafts-, REBELL- und MLPD/ICOR- Fahnen mitten im Demonstrationszug mit.

Von einem Korrespondenten

Die Demo zog an Hotspots mit Trommeln und Musik, Transparenten und Kurzreden von Greenpeace und der MLPD vorbei. Sie war von einer massenhaften Auseinandersetzung um die Perspektiven der Umweltbewegung geprägt, was das selbst ernannte Orga-Team und Campact unterdrücken wollten. Die Propaganda von der „Schicksalswahl“ hatte durchaus Einfluss auf einen Teil der Demonstranten. Dabei erklärte sogar Greta Thunberg in Berlin: „Es ist klarer denn je, dass keine politische Partei nur annähernd genug tut. Wir müssen weiter auf die Straßen gehen und von unseren Regierungen fordern, zu handeln.“

 

So tragen die Losungen der MLPD „Rettet die Umwelt vor der Profitwirtschaft! „Nur noch Krisen, eine Lösung – Sozialismus!“ prägend zum aktiven Widerstand gegen die heraufziehende Umweltkatastrophe bei. Dass Campact und die selbsternannten Orgateams dies jedoch unterdrücken wollen, hat antikommunistische und antidemokratische Motive. So veröffentlicht Campact im Flyer „Diesmal Klima wählen!“ einen Parteien-Klimacheck mit acht Mal Daumen hoch (= 100%) für die Grünen und sieben Mal für die Linkspartei.

 

Ist das Überparteilichkeit, wie sie Campact-Vorsitzender Christoph Bautz in dem Flyer für sich beansprucht? Es ist Antikommunismus pur, wie Campact selbst erläutert: „Wir haben nur die Wahlprogramme von Parteien analysiert, die im Bundestag vertreten sind und sich auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bewegen.“ Das Orgateam schritt zur Tat und schickte allein acht Ordner nacheinander in den Demonstrationsteil mit dem Internationalistischen Bündnis und versuchte – erfolglos – das Einrollen der Parteifahne durchzusetzen. Wir erklärten zunächst geduldig, auch am Megafon, dass sie sich gegen im Grundgesetz verankerte Grundrechte wenden. Eine junge Ordnerin erklärte schließlich völlig aufgelöst, dass sie mit dem absolvierten Training gegen uns (!) nicht mehr weiter kommt.

 

Polizisten wurden vor Ende der Demo vom Orgateam beauftragt, den Hotspot der MLPD abzudrängen - mit der Begründung: „Hier wird mit linkslastiger Propaganda auf die Demonstration Einfluss genommen“ (Aussagen der Polizisten gegenüber uns). Genau das ist aber ein demokratisches Grundrecht, und ein großes Bedürfnis von Demonstranten war, sich mit uns auseinanderzusetzen, zusammen Sprechchöre anzustimmen, bekannte Lieder mitzusingen. Sie nahmen auch REBELL-Flyer und das Wahlprogramm der Internationalistischen Liste/MLPD. Besonders aktiv zeigten sich Blöcke mit ganzen Grundschulklassen, Eltern und Erziehern mit ihrer Losung „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“ Ein Block nahm auch unsere Parolen auf.

 

Ein großer Teil von Demonstranten war empört und aufgebracht, wie versucht wird, die FFF-Bewegung in die Sackgasse des Parlamentarismus zu lenken: „Dafür haben wir nicht zwei Jahre gekämpft!“ „Hier werden Kinder und Jugendliche von der Demoleitung verarscht, wenn die Demo auf die Grünen und die SPD ausgerichtet wird.“ Wir führten die Auseinandersetzung darum, dass die Losung vom weltweiten Klimastreik nur wahr wird, wenn Umweltdemonstrationen sich mit Arbeiterstreiks verbinden, wofür besonders die internationale Bergarbeiterbewegung und die MLPD stehen. Zwei ältere Damen aus der SPD-Kommunalpolitik bekräftigen mit ihren Lebenserfahrungen, dass der Antikommunismus bekämpft werden muss. Zwei Jugendliche arbeiteten sich extra zur REBELL- und MLPD/ICOR- Fahne vor; andere ließen sich gespannt den Charakter der ICOR erklären. Eine füllte entschlossen die REBELL-Mitgliedskarte aus. Einzelne wollen sich das Buch „Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“ kaufen.

 

Das Vorgehen des Orgateams, unterstützt von Campact, ist antikommunistisch, antidemokratisch und liquidatorisch gegenüber der Selbständigkeit der FFF-Bewegung und der MLPD. Mit unserem offensiven Auftreten sind sie auf dieser Demo gescheitert, bei allen Behinderungen. Antikommunismus in der Krise!