Richard-Sorge-Denkmal geschändet
Die faschistischen Henker haben ihre Nachkommen
Auf dem Weg zur Wahl für den Deutschen Bundestag komme ich am Denkmal für Dr. Richard Sorge vorbei.
Ein bescheidenes Denkmal am Eingang zum Kaßberg, dem bedeutenden Gründerzeitviertel in Chemnitz, wo viele Wohlsituierte ihr Zuhause gefunden haben und Kinder und Jugendliche in humanistischen Gymnasien fürs Leben lernen. Hier steht auch die Villa, wo die schwarzen und braunen Banden 1938 den Geschäftsführer des Warenhauses Tietz, Hermann Fürstenberg, ermordeten und aufrechte Kämpfer gegen den Faschismus im sächsischen, von viktorianischer Architektur geprägten Gefängnis eingesperrt und zu Tode kamen.
Gleich gegenüber dem kleinen Park mit Denkmal stand eine Dienststelle der NSDAP. Und heute wurde erneut das Denkmal für einen selbstlosen Kundschafter und Widerstandskämpfer gegen den faschistischen Vernichtungskrieg geschändet. Richard Sorge lieferte Nachrichten von großem militärischen Wert an die Sowjetunion, die halfen, dem Blitzkrieg vor Moskau Einhalt zu gebieten und die Wende zum Besseren einzuleiten.
Bereits Anfang der 1990-er Jahre wurde die ihn ehrenden Bronzeplatte gestohlen und vor wenigen Jahren durch den Chemnitzer Bund der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Chemnitzer Antifaschistinnen und Antifaschisten neu angebracht. Ende September wurde sie zerkratzt und nunmehr mit roter Farbe beschmiert.
Der Kampf um die Umsetzung der Forderung "Nie wieder Faschismus- Nie wieder Krieg" muss mit aller Konsequenz weiter geführt werden. Schaut nicht weg und übt Null-Toleranz gegenüber den Neonazis!