Halle an der Saale
Solidaritätserklärung mit den streikenden Kolleginnen und Kollegen der HAVAG
Für die MLPD Halle spricht Frank Oettler, den streikenden Kolleginnen und Kollegen der Halleschen Verkehrs-AG (HAVAG) und den Kolleginnen und Kollegen der ver.di-Betriebsgruppe HAVAG die Solidarität aus:
Im Namen der Genossinnen und Genossen der MLPD und unseres Jugendverbandes REBELL übersende ich Euch solidarische Grüße.
Das hat unsere Stadt noch nie gesehen. Zwei Tage, Sonntag und Montag Ganztagsstreik! Vor allem aber der sich selbst als Arbeitgeber bezeichnende Chef der Halleschen Verkehrs-AG mitsamt den sogenannten "Führungskräften" des "Arbeitgeberverbandes". Nicht nur deren üppiges Gehalt wird von den Arbeitern und Angestellten der HAVAG erarbeitet. Während die immer noch bescheidenen Forderungen der Arbeiter und Angestellten nicht erfüllt werden sollen, die Fahrpreise genau wie alle anderen Lebenshaltungskosten weiter ansteigen und damit die Masse der Arbeiter, Angestellten und einfachen Leute am härtesten getroffen werden, bereichern sich Banker, Konzernchefs und deren Speichel leckenden Karrieristen in Betrieben und Politik u. a. am Stadtbahnprojekt schamlos weiter.
Letztere, die Vertreter und eigentlichen Nutznießer des Kapitalismus, sind die Ursache für die Krisen in unserem Land und weltweit, deren Folgen sie nun möglichst unbeschadet auf uns Arbeiter, Angestellte, einfachen Leute und alle Fahrgäste abzuwälzen suchen.
Arbeiter und Angestellte der HAVAG setzen mit ihrem Arbeitskampf nur eine Woche nach der Bundestagswahl ein wirklich mutiges und gesellschaftlich vorwärtstreibendes Zeichen.
Und das, während die bürgerliche Politprominenz, den Tag der Deutschen Einheit missbrauchend, in Halle - weitgehend von der Bevölkerung abgeschirmt - in einer selbst zu DDR-Zeiten nicht dagewesenen feudal erscheinenden Art und Weise sich selbst inszenieren lässt und feiert.
Zugleich darf ein nicht zu unterschätzender, wenn auch zwergenhafter Neonazi in Halle einen Aufzug mit seinem kleinen Gefolge durchführen. Und damit die Posse komplett ist, werden antikommunistisch ausgerichtete, selbsternannte Anführer des Bündnisses gegen Rechts, die selbst von sogenannten „Antideutschen“, durchsetzt sind, medial in Szene gesetzt.
Es rettet uns eben doch kein Gott, kein Kaiser noch Tribun. Um uns selber müssen wir uns selber kümmern. Das können wir und das tun wir. Und wenn wir uns nicht antikommunistisch spalten lassen, werden wir auch gemeinsam immer stärker werden. Warum gefällt es denn, allen voran unseren Herren, deren Speichelleckern und den Karrieristen ganz und gar nicht, wenn wir auch über eine echte sozialistische Gesellschaft diskutieren, in der die Arbeiter, Angestellten und einfachen Leute die Macht im Staate ausüben? Wo Schluss gemacht wird, mit Ausbeutung von Mensch und Natur, mit verbrecherischen Kriegen, faschistischen Organisationen und deren Propaganda. Wo es heißt, jeden nach seiner Fähigkeit - jedem nach seiner Leistung!
Unser Kollege Tassilo Timm, jahrelang als Gleisbauer bei der HAVAG tätig und heute Landesvorsitzender der Marxistisch-Leninistischen Partei in Thüringen, schrieb über Twitter: "Ich gratuliere meinen ehem. Kollegen zu dieser mutigen Entscheidung! Einen zweitägigen Streik hat es im Nahverkehr Sachsen-Anhalt noch nie gegeben. Als ehem. Mitglied der dortigen Tarifkommission weiß ich: Die Unternehmer verstehen nur eine Sprache: Streik! Viel Erfolg!"
In diesem Sinne wünsche ich uns allen mit dem zweitägigen Streik viel Erfolg und alles Gute. Die Genossinnen und Genossen der MLPD und ihr Jugendverband REBELL werden diesen Kampf weiter bekannt machen und solidarische Unterstützung organisieren.
Ganz wichtige Buchtipps für und nach dem Streik: "Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus" von Stefan Engel und "Gewerkschaften und Klassenkampf" von Willi Dickhut