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737. Montagsdemo im Zeichen der Solidarität mit Uniper-Belegschaft

Die 737. Montagsdemonstration fand diesmal nicht in der City, sondern bewusst in Buer auf der Hochstrasse statt. Sie stand mit vielen Beiträgen am Offenen Mikrofon im Zeichen der Solidarität mit den Uniper-Kollegen.

Pressemitteilung
737. Montagsdemo im Zeichen der Solidarität mit Uniper-Belegschaft
Gelsenkirchener Montagsdemo am 11. Oktober in Buer (rf-foto)

Die Montagsdemo ermutigt die Kollegen, sich nicht spalten zu lassen und den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz aufzunehmen. Etliche Belegschaften – von Wellpappe, Küppersbusch, Vaillant, Geldbach u.a.mehr - kennen die Beschwichtigungen und Sätze vom angeblichen "sozialverträglichen" Abbau von Arbeitsplätzen. Die Vernichtung von Arbeitsplätzen fordert unseren Widerstand heraus und keine faulen Kompromisse. Jetzt ist die Zeit, kämpferische Aktivitäten zu entwickeln und diesem geplanten Arbeitsplatzabbau die rote Karte zu zeigen. Gelsenkirchen muss aufstehen und kämpfen, denn jeder verschwundene Arbeits- und Ausbildungsplatz fehlt der Zukunft der Jugend.

 

Diskutiert wurde die Frage: Warum bietet Uniper nicht sofort Ersatzarbeitsplätze an für so qualifizierte Kollegen und entsprechende Ausbildungsplätze? 770 Millionen Euro Profit im letzten Jahr wären hier gut eingesetzt, eben für eine Perspektive für die Jugend. Auf die Kohleverstromung und die CO2-Belastung der letzten Jahre durch Uniper allein in Gelsenkirchen mit 10 Millionen Tonnen pro Jahr wiesen mehrere Beiträge hin. Hier wird zudem Kohle aus zig Ländern verstromt, was die Ausbeutung dort erhöht, die Umwelt zerstört und einen wertvollen Grundstoff vernichtet, statt ihn sinnvoll im Sinne des ressourcenschonenden Umweltschutzes einzusetzen. Die Umweltgewerkschaft lud zur Teilnahme am Umweltprotesttag am 6. November vor dem Dattelner Kohlekraftwerk ein.
Einstimmig verabschiedeten die Teilnehmer eine Solidaritätsadresse an die Uniper Kollegen.

 

Weiteres brennendes Thema war die gemeinsame Solidarität mit einem jungen Mann vom Jugendverband REBELL, der in Buer auf der Hochstrasse von einer Gruppe reaktionärer libanesischer Jugendlicher zusammengeschlagen wurde. Die Denkweise, die hinter so einem Vorfall steckt, Menschen wie Dreck zu behandeln, wurde von allen verurteilt. Das muss aufgeklärt und die Täter müssen bestraft werden. Als wichtig betonten Teilnehmer in Redebeiträgen, dass gegen die Verrohung in der Gesellschaft echte Perspektiven nötig sind, wie z.B. ausreichend qualifizierte Ausbildungen für alle Jugendlichen zu schaffen, statt das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre anzuheben. Viel Zustimmung erfuhr das mutigen Eingreifen von Passanten während dieser Attacke, die dem Jugendlichen sofort zur Hilfe kamen. Nicht weggucken und tatenlos zusehen, sondern eingreifen!

 

Das Lied am Ende der 737. Montagsdemo "Keiner schiebt uns weg" passte genau in diese aktuellen Herausforderungen.

 

Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um Berichterstattung
Thomas Kistermann und Martina Reichmann
Bürgerbewegung Montagsdemonstration Gelsenkirchen