Weilheim

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Pläne von Daimler und Volvo für Brennstoffzellen-Fabrik – der Umwelt zuliebe?

In schwäbischen Weilheim soll im Jahr 2025 möglicherweise eine der größten Brennstoffzellen-Fabriken in Europa in Bau gehen. Sie soll von „Cellcentric“ betrieben werden, mit denen Daimler und Volvo gemeinsam die Entwicklung der Brennstoffzelle zur Großserienreife beschleunigen und die Kosten senken wollen.

Von wb
Pläne von Daimler und Volvo für Brennstoffzellen-Fabrik – der Umwelt zuliebe?
Eine Wasserstofftankstelle (foto: Dr. Artur Braun (Arturbraun) (CC BY-SA 4.0))

Diese Technik soll bei den LKWs im Fernbetrieb zum Einsatz kommen, wo E-Antriebe mit Batterien aufgrund des Gewichtes keinen Sinn machen. Für den baden-württembergische Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann eine „Riesenchance für Baden-Württemberg auf dem Weg zur klimaneutralen Wirtschaft und neuen Arbeitsplätzen der Zukunft“. Worum es tatsächlich als erstes geht, sagt er erst danach: „Wir wollen BaWü zum führenden Standort bei Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie entwickeln“.¹ Ähnliches gilt für Daimler-Truck, das seine Weltmarktführerschaft auch bei schweren, wasserstoffbetriebenen LKWs verteidigen will. Allerdings fordert es dafür staatliche Subventionen für den Aufbau von 1300 Wasserstoff-Tankstellen in Europa und den Großteil eines Fördertopfes von 358 Millionen Euro des Landes.

 

Im "Autoland" Baden-Württemberg unter dem „Auto-Ministerpräsidenten“ Kretschmann, wie er selbst von der Stuttgarter Zeitung tituliert wird, rennt Daimler hier offene Türen ein. „Regelmäßig posiert er vor dicken Schlitten, vor Bahnen und Bussen sieht man ihn eher nicht. ...Der grün regierte Südwesten sieht bei der Energiewende nicht gut aus“.² So ist „der Verkehr mit 32 Prozent der größte CO2-Emittent in BaWü“.³ Deshalb kann es nicht die Lösung sein, dass das Verkehrsaufkommen eben mit E-Fahrzeugen ungebremst und auf der Straße zunimmt. Auch muss man wissen, dass die Brennstoffzelle einen schlechteren Wirkungsgrad hat und nur beim Einsatz von regenerativer Energie umweltfreundlich ist. Und was die Arbeitsplätze angeht, wird selbst die beschäftigungsintensivere Brennstoffzellenproduktion weitaus weniger Arbeitskräfte benötigen, als die des wegfallenden Verbrenner-Motors. Der Kampf um Arbeitsplätze, in dessen Rahmen die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich die wichtigste Forderung ist, und der Kampf um konsequenten Umweltschutz müssen deshalb die Arbeiter selbst zu ihrer Sache machen.