Lohnnachschlag dringend erforderlich

Lohnnachschlag dringend erforderlich

Steigende Teuerungsrate wird zum Politikum

Heute fahre ich an der Tankstelle vorbei: 1,60 Euro - der Preis für Diesel! Vor einem Jahr lag er bei 1,04!

Von wb
Steigende Teuerungsrate wird zum Politikum

Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage werden 23 Prozent der Befragten „anderswo stark stark sparen, wenn die Preise für Strom, Gas, Sprit und Co. weiter nach oben gehen. 31 Prozent würden weniger für Lebensmittel ausgeben. 24 Prozent würden das Heizen oder den Wasserverbrauch zurückfahren“1.

 

Während die Monopolpolitiker lange Zeit die steigende Inflation ignoriert oder kleingeredet haben, sehen sie sich jetzt wachsendem Unmut gegenüber. So ist in der Diskussion, die EEG-Umlage abzusenken, mit der wir Steuerzahler den Ausbau der erneuerbaren Energie bezahlen, wie z.B. die großen Windparkprojekte auf hoher See. Das würde einen „Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh“ beim Strom um 167 Euro im Jahr entlasten2. Doch die Tagesschau vom 15.10. gibt zu bedenken: Dass der „Strompreis ... gleich fällt, ist unwahrscheinlich, denn der niedrigeren EEG-Umlage stehen die höheren Beschaffungskosten gegenüber, die die Energieversorger für Strom zahlen müssen“. Und selbst wenn der Verbraucher weniger Stromkosten haben sollte: die galoppierenden Sprit- oder Lebensmittelpreise, sowie die angekündigten Fahrpreiserhöhungen der Bahn oder im ÖPNV können damit nicht annähernd kompensiert werden.

 

Aber wir Verbraucher werden ja nicht allein gelassen. Deshalb ist Hochkonjunktur für Lebens-Ratgeber. Da kommen Sendungen und Videos zu den besten Tank-Apps, „die Dir die besten Benzinpreis zeigen“; oder wie man Heizkosten sparen kann und andere Tipps gegen die Teuerung. Und mal ehrlich, sind wir Verbraucher nicht selbst daran schuld, dass Lieferketten gerissen sind, sich deshalb Transporte, Lagerhaltung und Beschaffung der Industrie verteuern? Oder gar daran, dass durch die Inflation in Verbindung mit der Niedrigzins-Politik die imperialistischen Staaten ihre Staatsverschuldung systematisch auf die Massen abwälzen?

 

Wir „Verbraucher griffen bei günstigen Preisen und breitem Angebot meist bedenkenlos zu, profitierten doch auch von der globalen Arbeitsteilung“ . Es sind also nicht die Monopole und ihr Staat, die für die massiven Preissteigerungen hauptverantwortlich sind? Doch! Nicht nur die internationalen Konzerne kassieren über ihre Monopolpreise, auch die bürgerlichen Staatsapparate als deren Dienstleister profitieren von jeder Preissteigerung über die Mehrwertsteuer oder andere indirekte Steuern wie die Spritsteuern.

 

Statt jetzt einen dicken Hals kriegen, ist es besser, die eigene Rechnung aufzumachen. Nämlich bereits am kommenden Samstag auf den Herbstdemos der bundesweiten Montagsdemo-Bewegung: „Für einen Lohnnachschlag. Weg mit den Hartz-Armuts-Gesetzen!“