Stuttgart / München

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Feuerbacher Boschler solidarisch mit dem Kampf der Münchner Boschler gegen Werksschließung!

Beim Bosch-Werk in Stuttgart-Feuerbach sammelten wir Unterschriften für den Aufruf: "Solidarität mit dem Kampf der Boschler in München gegen Werksschließung."

Korrespondenz

Euer Kampf ist unser Kampf! Bosch plant, das Werk in München-Berg am Laim mit 280 Beschäftigten zu schließen. Als Begründung soll ausgerechnet der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor herhalten. In dem Werk werden Kraftstoffpumpen und Einspritzventile hergestellt. Dagegen wehrt sich die Belegschaft. Und mit ihnen verschiedene Umweltgruppen aus der Gegend. Genau richtig! Umweltschutz und Arbeitsplätze gehören zusammen!

 

Ihr wehrt euch – mit eurem Kampf sind wir solidarisch! Im Werk Stuttgart Feuerbach für Dieseleinspritzpumpen werden seit dem kriminellen Abgasbetrug befristet Beschäftigte auf die Straße gesetzt und andere teilweise wieder befristet eingestellt. Wir fordern Festeinstellungen und Ersatzarbeitsplätze! Ihr habt in München 12 Jahre lang auf Lohnerhöhungen verzichtet und in Stuttgart arbeiten wir jahrelang im familienfeindlichen 18-Schichten-System unter Verzicht auf einen Teil der bezahlten Pausen der Dreischichter.

 

Jetzt ist Schluss mit lustig – durch Verzichten wurde Bosch nur dreister. Im weltweiten Diesel-Produktionsverbund erpresst Bosch die Belegschaften zu weiterem Verzicht und gegenseitiger Konkurrenz um die wenigen Arbeitsplätze in der E-Mobilität. Dabei ist der Umweltschutz eine Jahrhundertaufgabe, die viele Industriearbeitsplätze braucht, bei der Umstellung auf erneuerbare Energien und Ausbau der öffentlichen Verkehrssysteme.

 

„Arbeiter könnten an den Plänen ohnehin nichts ändern“, das soll uns demoralisieren. Doch die koordinierte Kraft der internationalen Industriearbeiter in den Produktionsverbünden ist eine stärkere Kraft, vor der die Konzerne sich fürchten.
Nutzen wir den IG-Metall-Aktionstag unter dem Motto „Es geht um unsere Zukunft“ am 29.10.21, unsere Kraft zu koordinieren in Stuttgart und in München. Gegenseitige Solidarität im Kampf - das ist das Gebot der Stunde!

Betriebsgruppe Bosch Feuerbach sammelt 26 Unterschriften

Wir von der Betriebsgruppe Bosch Feuerbach sammelten am Tor 26 Unterschriften zu diesem Aufruf für den gemeinsamen Kampf um Arbeitsplätze und Umweltschutz. Zudem mobilisierten wir zum IG-Metall-Aktionstag am Freitag, dem 29. Oktober. An den Münchner Betriebsrat und die Bosch-Kollegen schicken wir die Sammlung. Den Kontakt nach München knüpften wir auf der Herbstdemonstration in Stuttgart gegen die Hartz-Gesetze. Von den Vertrauensleuten kommt eine Delegation aus Feuerbach nach München zum Aktionstag dort am 19. November. Wir konnten mit unserer Unterschriftensammlung das gewerkschaftliche Bewusstsein stärken. Das MLPD-Flugblatt zum IG-Metall-Aktionstag wurde gerne genommen.

Zu den Gesprächen zur Unterschriftensammlung

Azubi: Ändert die Unterschrift etwas? Das Werk in Bietigheim wurde geschlossen, das in Waiblingen auch.
Wir: Stimmt nicht ganz. In Waiblingen sind noch Bosch-Werke und nach Feuerbach wurden Kollegen übernommen. Umso wichtiger ist die gegenseitige Solidarität. Dann unterschrieb er.

 

Eine Kollegin: Bringt das etwas, wenn ein kleines Werk erhalten wird? Bosch verlagert viel Industrieproduktion, die sei hier zu teuer.
Wir: Wenn die Produktion nach Asien verlagert wird, dann hat das auch andere Gründe. Denn in China sind es nicht mehr nur Niedriglöhne, sondern dorthin wird die Produktion aus Profitinteressen, wegen hoher Wachstumsraten und Subventionen verlagert. In jeder Region wird Industriearbeit gebraucht für die Menschen und insbesondere für den Umweltschutz.
Kollegin: Stimmt, ich unterschreibe.
Wir: Verzichten hat hier und in München nichts gebracht!

 

Ein Vertrauensmann: "Richtig, ich unterschreibe für die Kollegen in München. Bei uns muss auch Schluss mit Verzichten sein. Wir brauchen gegenseitige Solidarität. In Feuerbach im 18 Schichten-System werden nicht alle Pausen der Dreischichter nach Tarifvertrag bezahlt, auch bei dem 15-Schichten-System nächstes Jahr nicht. Das hat die SPD bei den Hartz-Gesetzen mitgemacht, die haben das „S“ in ihrem Namen vergessen."

 

Beim Sammeln haben wir auch erfahren, dass zum Jahreswechsel eine Schließung mit Kurzarbeit in Feuerbach im Gespräch ist. Die Stückzahlen bei der Dieseleinspritzpumpe CP4 gehen zurück. Die Fertigung der 48V-Batterien läuft auf Hochtouren. Die sind in jedem Hybridauto für das Bordnetz drin. Die Autos fahren elektrisch an und schalten dann in Verbrennermodus.