Warum ich ein Kommunist wurde
Pablo Picasso 140 Jahre
Am 25. Oktober 2021 war der 140. Geburtstag des großen fortschrittlichen Künstlers Pablo Picasso. Er starb am 8. April 1973.
Am 24. Oktober 1944 erschien in der Zeitung „New Masses“ ein Artikel, der Picassos Erklärung, warum er der Kommunistischen Partei Frankreichs beitrat, dokumentierte.
Sein Beitritt zur KPF versetzte die Welt der Kultur in Aufregung. Eine überraschende Nachricht war es allerdings nicht. Im Kampf zur Befreiung Frankreichs vom Faschismus spielten die Kommunisten eine herausragende Rolle im Bündnis mit der Resistance als Ganzem. Picasso lebte in Paris unter faschistischer Besatzung. Die Deutschen versuchten, ihn zu gewinnen, aber er lehnte das unter Lebensgefahr ab. Im folgenden Telegramm begründet er mit eigenen Worten, warum er Mitglied der französischen Kommunistischen Partei wurde:
Paris. "Mein Beitritt zur Kommunistischen Partei ist ein logischer Schritt in meinem Leben und Werk und gibt ihnen Sinn. Mit Design (Gestaltung) und Farbe habe ich versucht, tiefer in das Wissen über die Welt und die Menschen einzudringen, damit dieses Wissen uns frei macht. Auf meine Art habe ich immer gesagt, was ich als am meisten wahr, am meisten gerecht und deshalb am schönsten fand. Aber während der Unterdrückung und dem Widerstand spürte ich, dass das nicht genug war, dass ich nicht nur mit meiner Malerei sondern meiner gesamten Person kämpfen muss. Vorher hatte ich das mit einer Art ‚Einfältigkeit‘ nicht verstanden.
Ich wurde Kommunist, weil unsere Partei mehr als alle anderen danach strebt, die Welt zu verstehen und aufzubauen, die Menschen zu klarem Denken zu befähigen, freier und glücklicher zu machen. Ich wurde Kommunist, weil die Kommunisten die Tapfersten in Frankreich, in der Sowjetunion und in meinem Land Spanien sind. Ich habe mich niemals freier und erfüllter gefühlt als nach meinem Eintritt. Während ich auf die Zeit warte, in der Spanien mich wieder aufnehmen kann, ist die französische Kommunistische Partei mein Vaterland. In ihr finde ich alle meine Freunde wieder – die großen Wissenschaftler Paul Langevin und Frederick Joliot-Curie, die großen Schriftsteller Louis Aragon und Paul Eluard und so viele wunderbare Gesichter der Aufständischen von Paris. Ich bin wieder unter meinen Brüdern."
Aus dem Katalog der sehenswerten Ausstellung „Der geteilte Picasso“, Museum Ludwig, Köln. Bis 30. Januar 2022. Eigene Übersetzung aus dem Englischen.