Samos / Griechenland

Samos / Griechenland

Flüchtlinge werden durch griechische Regierung bespitzelt

Eine Recherche von Katy Fallon, Elisa Perrigueur, Franziska Grillmeier und Vera Deleja-Hotko belegt, dass die Flüchtlinge im neuen Lager auf Samos systematisch durch den griechischen Migrationsminister bespitzelt werden:

Von Iordanis Georgiou

Seit Anfang dieses Jahres begleiten die vier Journalistinnen den Bau der neuen Lager - unter anderem für das ZDF-Magazin Royale, Ippen Investigativ und FragDenStaat.

Hier nur ein kurzer Abschnitt:

Der Migrationsminister für Einwanderung und Asyl, Notis Mitarakis, überwacht die Geflüchteten im neuen Lager auf Samos direkt aus seinem Ministerium in Athen heraus.

 

„Kameras übertragen live in die Kommandozentrale der Lager, aber auch in einen dafür eigens eingerichteten Überwachungsraum im griechischen Migrationsministerium. Aus der Kommandozentrale lässt sich bis in die Betten der Menschen sehen. Die Kameras sind teilweise mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, die Bewegungen analysiert und Alarm schlägt, wenn sich Menschen beispielsweise in einer Gruppe versammeln. Ebenso werden Gesichter gescannt. Es gibt Wärmebildkameras und auch Drohnen kommen zum Einsatz. Das Überwachungssystem heißt Centaur und ist Teil der griechischen Nationalen Migrationsstrategie 2020-21."

 

Die Kosten von etwa 37 Millionen Euro für die Überwachungssysteme sind Teil des Antrages, den Griechenland an die EU gestellt hatte. Der Antrag wurde bereits genehmigt. Eine erste Anzahlung ist überwiesen. (Quelle: https://dasneuemoria.eu/)