Kapitalismus
Sonderziehungsrechte – ein Mittel imperialistischer Ausplünderung
Mitte August 2021 hat der Internationale Währungsfonds (IWF) 456 Milliarden Sonderziehungsrechte (SZR) an seine 190 Mitglieder vergeben, die mit einer Mixtur von Dollar, Euro, Pfund, Yen und Renminbi berechnet werden (SZR gelten als sog. Korbwährung).
SZR sind sehr niedrig verzinste Kredite, die auch ohne die sonst üblichen Bedingungen vergeben werden. Zwischen 1969 und 2020 hatte der IWF seinen Mitgliedstaaten insgesamt nur 204,2 Milliarden SZR zugewiesen, dabei wurden im Rahmen der Weltfinanzkrise 2009 182,6 Milliarden SZR vergeben, um das damals taumelnde globale Finanzsystem vor dem Einsturz zu bewahren. Die jetzige Summe entspricht einem Wert von 650 Milliarden US-Dollar oder 548 Milliarden Euro.
Das wurde als Hilfe für die ärmsten Länder ausgegeben. In Wirklichkeit ist die Vergabe der SZR eine Finanzierung imperialistischer Staaten zur günstigen Tilgung früherer höher verzinster Schulden, während der Graben zwischen imperialistischen und neokolonial ausgeplünderten Ländern dadurch vertieft wird.
Die Zuteilung erfolgt nämlich nach der Höhe der Stimmanteile der einzelnen Nationen im IWF. So erhalten die USA 16,51 Prozent, Japan 6,15 Prozent, China 6,08 Prozent, Deutschland 5,32 Prozent, Frankreich 4,03 Prozent, Großbritannien 4,03 Prozent und Italien 3,02 Prozent. Dagegen erhalten z. B. sämtliche afrikanische Länder zusammengenommen gerade einmal 6,4 Prozent der neu ausgegebenen SZR.