Rebellen an der Uni Erfurt
Macht mit beim Studentenpolitischen Ratschlag!
Kürzlich waren wir in Erfurt an der Universität, um den Studenten die Idee des Studentenpolitischen Ratschlags vorzustellen und sie einzuladen, mitzumachen.
Nachdem der Studentenpolitische Ratschlag verschoben werden musste, wollten wir die Zeit nützen, um ihn bekanntzumachen und weitere Unterstützerinnen und Unterstützer zu gewinnen.
Die meisten hatten davon noch nie gehört – schließlich ist es auch der erste, der stattfinden soll! Alle, die wir angesprochen haben, fanden die Idee aber gut, dass Studenten aus ganz Deutschland zu einem überparteilichen und antifaschistischen Ratschlag zur Beratung zusammenkommen und Forderungen aufstellen. Da gibt es mehr als genug Angelegenheiten: Steigende Mieten, während gleichzeitig viele Studenten in finanziell schwierigen Situationen sind. Viele haben während Corona ihren Job verloren. Immer weniger bekommen Bafög.
Die meisten fanden auch die Frage auf dem Flyer gut: „Für was für eine Welt wollen wir lernen?“ Zwei junge Studenten, die Staatswissenschaften studieren (eine Mischung aus Jura, Politikwissenschaft und Sozialwissenschaft), haben gesagt, dass sie sich für ihr Studium entschieden haben, weil sie sich „irgendwie“ für die Gesellschaft einsetzen wollen. Auf die Frage, was man mit so einem Studium später macht, haben sie geantwortet: „Keine Ahnung!“ Wir haben viele „Erstis“ (Erstsemester) getroffen, die noch keine Erfahrung mit politischer Arbeit hatten, die „erstmal mit der Uni klarkommen“ müssen. Die meisten wollten sich erstmal den Flyer durchlesen und sich dann selbst melden, weil sie so viel um die Ohren haben. Eine Studentin hat uns ihre E-Mail-Adresse gegeben, damit wir sie informieren.
Wir haben auch zwei Studentinnen getroffen, die zuerst offen waren und sich dann abgewandt haben. Und zwar als sie gesehen haben, dass auch der REBELL beim Studentenpolitischen Ratschlag mitmacht. „Oh, wenn der Jugendverband der MLPD mitmacht, dann denke ich, wird das nichts.“ Nach einigem Hin und Her und vagen Vorwürfen gegen die MLPD, sagte die eine schließlich: „Es gibt halt auch inhaltliche Positionen, die unverhandelbar sind“. Sie schielte auf mein Palästinatuch. Ich habe ihr gesagt, dass es nichts mit Antisemitismus zu tun hat, den palästinensischen Befreiungskampf zu unterstützen. Wir sind in dem Gespräch nicht weiter gekommen.
Auch die Universität ist nicht frei von antikommunistischen Vorbehalten bis hin zu „Antideutschen“, die liquidatorisch spalten. Was ist es anderes als eine Spaltung der Studierendenschaft, einen Studentenpolitischen Ratschlag abzulehnen, nur weil der Jugendverband der MLPD mitmacht? Wir werden auf jeden Fall unsere Einsätze an der Uni verstärken, mehr in die Offensive gehen und viele Studenten für den Ratschlag gewinnen, damit er ein voller Erfolg wird!