Pressemitteilung von SI

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Flüchtlinge an der Grenze Belarus / Polen: „Ich träume von meinen Kindern" - Protest in Gelsenkirchen

Der Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in Solidarität International und Solidarität International Emscher-Lippe protestieren gegen die menschenfeindliche Politik von Belarus und der EU und Polen!

Flüchtlinge an der Grenze Belarus / Polen: „Ich träume von meinen Kindern" - Protest in Gelsenkirchen
Polnische Soldaten treiben die verzweifelten Menschen unter Einsatz von Pfefferspray von der Grenzbefestigung weg (foto: screenshot)

Sie laden zum Protest ein: Donnerstag, 18. November, ab 21 Uhr, auf dem Margarethe-Zingler-Platz, Gelsenkirchen-City.

 

Tausende Flüchtlinge stecken mit ihren Familien an der Grenze zwischen Weißrussland und Polen fest. Mit 12.000 Soldaten und Stacheldraht hat die polnische Regierung sich gegen die Flüchtlinge abgeschottet. Schaffen es doch welche über die Grenze, werden sie mit illegalen Pushbacks zurückgetrieben, statt ihnen das ihnen zustehende Recht zu gewähren, ein Asylgesuch zu stellen.

 

Auf der anderen Seite steht der belarussische Präsident Lukaschenko, der scheinheilig die Flüchtlinge herbeischleust und dann der EU vorwirft, keine Hilfe zu leisten. Hilfe, die er selbst zu leisten sich weigert. ...

Wir bekommen von den Flüchtlingen an der Grenze zwischen Belarus und Polen solche Berichte:

"Ich bin Nidal Ibrahim aus Aleppo. Ich bin 37 Jahre alt und ich sterbe. Ich, mein Freund Muhammad und seine vier Kinder kamen zusammen mit anderen Flüchtlingen an die belarussische Grenze. Wir haben gehofft, dass wir Europa erreichen würden, aber jetzt sitzen wir in den Wäldern fest, ohne Wasser, trinken aus Sümpfen, ohne Nahrung. Draußen beträgt die Temperatur minus fünf oder minus sieben Grad.

 

Ich lebe nur, weil ich auch drei Kinder habe, die mit meiner Frau in der Türkei geblieben sind. Für sie muss ich überleben. Ich liebe sie und vermisse sie sehr.

 

Normalerweise kann ich wegen der Kälte und des Regens nicht schlafen, aber wenn ich das tue, träume ich von meiner Frau und meinen Kindern und wie wir zusammen an einem sicheren Ort leben könnten. Ich träume davon, dass meine Kinder zur Schule gehen. Aber ich kann jeden Moment sterben.

 

Im Wald haben wir keinen Schutz. Die vier Kinder meines Freundes Muhammad sind bei uns. Ich kann nicht beschreiben, in welchem Zustand sie sich befinden. Sie haben Hunger und können nicht schlafen. Entweder hat jemand Mitleid mit uns oder wir sterben.

 

Vor dem Krieg in Syrien habe ich als Schullehrer und Rektor einer Grundschule gearbeitet. Meine Frau und ich haben Syrien verlassen, nachdem wir einige unserer Verwandten verloren hatten. Der Krieg in Syrien hat alles zerstört, wovon wir geträumt haben. "

 

Hier gibt es weitere Infos zum Freundeskreis Flüchtlingssolidarität

 

Die MLPD fordert, dass sofort die Grenze für Flüchtlinge geöffnet wird und dass die EU die Verantwortung dafür übernimmt, dass sie in EU-Länder reisen und Asylanträge stellen können!